"Die schreibt die Gesetze mit", sagte Hoberg der Nachrichtenagentur dpa. Die Branche sei finanzkräftiger als die Krankenversicherungen und damit besser in der Lage, den Gesundheitspolitikern Vorschläge zu ihren Gunsten zu machen.
Die Vertragsärzte, Pharmaindustrie und die Krankenhäuser seien in diesem Jahr mit bundesweit sieben Milliarden Euro mehr als gut bedacht worden. Die gesetzlichen Krankenkassen erhalten nach seinen Worten dagegen keinen Cent mehr für Verwaltungskosten in diesem und im kommenden Jahr. "Die Krankenkassen sind nicht in der Lage, Beitragszahlerinteressen in politisch relevanten Protest umzusetzen", sagte Hoberg.
Bevorstehende Tariflohnsteigerungen für die landesweit 7600 Mitarbeiter der größten gesetzlichen Kasse in Baden-Württemberg könnten über Einsparungen bei Sachkosten und über steigende Mitgliederzahlen aber geschultert werden.
Die Kasse werde nach einem Verlust in zweistelliger Millionenhöhe 2010 und einem mindestens gleich hohen Überschuss in 2011 insgesamt eine schwarze Null erzielen. Die 3,8 Millionen AOK-Versicherten im Südwesten müssten in diesem Jahr nicht mit Zusatzbeiträgen rechnen.
Der einheitliche Beitragssatz von 15,5 Prozent für alle Krankenkassen hat der AOK im vergangenen Jahr 125 000 neue Versicherte und unterm Strich einen Zuwachs von 50 000 Versicherten beschert. Die erleichterten Möglichkeiten für einen Wechsel in die private Krankenversicherung seien von AOK-Mitgliedern kaum wahrgenommen worden.


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