"Es darf keine Einschränkung von Wettbewerb und Wahlmöglichkeiten für Versicherte geben", erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Jürgen Graalmann in Berlin.
Statt eines Schrittes zurück seien mehr Möglichkeiten für gesetzliche Krankenkassen erforderlich, um Zusatzangebote zu machen. Diese Zusatztarife müssten nicht auf Risikoauswahl basieren wie in der Privaten Krankenversicherung, sondern sie sollten von allen gesetzlich Versicherten ohne Risikoprüfung gewählt werden können.
Hintergrund der AOK-Kritik sind Pläne der Koalition, bei den zusätzlichen Wahltarifen - etwa für Chefarztbehandlung oder eine Unterbringung im Einbettzimmer - eine schärfere Abgrenzung zwischen gesetzlichen und privaten Kassen zu ziehen. Die gesetzlichen Kassen befürchten nun, dass lukrative Zusatzgeschäfte gestrichen werden und gutverdienende Versicherte abwandern könnten.
Im Gesundheitsministerium wird betont, dass eine pauschale Abschaffung von Wahltarifen keineswegs geplant sei. Gedacht werde vielmehr daran, den Bereich der Wahltarife "sinnvoll auszubauen". Voraussetzung seien klarere Regeln, um die Aufgaben der gesetzlichen Krankenkassen und der privaten Kassen von einander abzugrenzen. Ziel seien mehr Verlässlichkeit und Nutzen für die Versicherten.
AOK-Manager Graalmann sagte: "Die AOK-Wahltarife sind langfristig kalkulatorisch abgesichert." Die Wirtschaftlichkeit der Tarife werde ständig geprüft. "Eine Quersubventionierung der Tarife aus der allgemeinen Krankenversicherung ist damit ausgeschlossen."


Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen