Dazu erklärt Bork Bretthauer, Geschäftsführer des Verbands Pro Generika: "Damit starten die Krankenkassen erstmals eine Ausschreibung, bevor Generikaunternehmen überhaupt in den Wettbewerb einsteigen können."
Dies ist beispielsweise bei dem noch patentgeschützten Neuroleptikum "Zyprexa" (Olanzapin) der Fall, für das aktuell gut 120 gesetzliche Krankenkassen, darunter auch viele AOKs, exklusive Rabattverträge für über 46 Millionen GKV-Versicherte abgeschlossen haben. Der Patentschutz endet im September 2011.
Der Verband Pro Generika bewertet die Ausschreibung in einer Stellungnahme kritisch: "Geht ein solcher Rabattvertrag über den Patentablauf hinaus, wie es aktuell zunehmend der Trend ist, behält der Erstanbieter seine Marktdominanz, da die Apotheken auch nach dem Patentablauf nur dieses Präparat abgeben müssen. Und das, obwohl deutlich preisgünstigere Generika auf dem Markt sein werden. Für einen Wirkstoff, der die Krankenkassen nach Listenpreisen derzeit rund 290 Millionen Euro kostet, kommt der Wettbewerb damit auch nach Ende des Patentschutzes erst gar nicht in Gang. Stattdessen wird der exklusive Rabattvertrag über 'Zyprexa' unmittelbar mit Beginn der AOK-Verträge Anfang April 2012 an den exklusiven Ausschreibungsgewinner übergehen. Damit nimmt insgesamt der Anreiz für Generikaunternehmen auf den Markt zu kommen rapide ab."


Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen