Das berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Branchenkreise. Eine Sana-Sprecherin habe der Zeitung lediglich gesagt: "Zum Thema Aktienaufkäufe äußern wir uns nicht." Sie habe aber betont: "Sana Kliniken versteht sich als ein Konsolidierer in der Branche." Somit wären die drei größten Wettbewerber der Rhön-Klinikum AG Anteilseigner der privaten Klinikkette. Wie viele Anteile Sana an Rhön bereits erworben habe, sei unklar. Erst ab einer Schwelle von drei Prozent muss ein Aktionär seinen Anteil öffentlich machen. Überschreitet ein Anteilseigner die drei Prozent-Schwelle, hat er sechs Tage Zeit, bis er gemeldet haben muss.
Seit April im Visier der Konkurrenten
Im April hatte der Gesundheitskonzern Fresenius, zu dem die derzeit größte deutsche Klinikkette Helios gehört, den Rhön-Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreitet. Fresenius bot 3,9 Milliarden Euro einschließlich Schulden. Doch aufgrund einer außergewöhnlichen Satzung der Rhön-Klinikum AG benötigte Fresenius 90 Prozent plus eine Aktie — und scheiterte. Der Medizinkonzern hatte nach Ablauf des Angebots am 2. Juli lediglich 84,3 Prozent eingesammelt, auch weil Konkurrent Asklepios das Angebot torpedierte, in dem das Unternehmen zwischen fünf und zehn Prozent der Rhön-Aktien erwarb. Sollte Sana ebenfalls Aktien halten, würde die Situation in diesem Wirtschaftskrimi noch unüberschaubarer.
Situation völlig offen
Die drei größten deutschen Klinikketten Helios, Rhön und Asklepios sind etwa gleichauf - mit jeweils 2,6 bis 2,7 Milliarden Euro Jahresumsatz. Dahinter folgt Sana mit 1,6 Milliarden Euro Umsatz — die übrigen Wettbewerber sind abgeschlagen. Wie die Situation nun geregelt wird, ist völlig offen. Eine Übernahme durch Fresenius erscheint Branchenkennern immer unwahrscheinlicher. Spekuliert wird über eine Zerschlagung des Rhön-Konzerns.


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