Der Schweizer Finanzkonzern Baloise und die deutsche Versicherung Signal Iduna verständigten sich in einer Absichtserklärung darauf, die Sach- und die Lebensversicherung des Deutschen Rings einerseits und die Krankenversicherung andererseits zu entflechten. Die Mitarbeiter sollen zwischen den Gesellschaften aufgeteilt werden und künftig nur noch einen Arbeitgeber haben. Ehe ein Vertrag unterschrieben werden kann, müssen Verhandlungen mit dem Betriebsrat geführt werden.

Baloise will seit 2008 als Eigner des Deutschen Rings und der Basler Versicherung seine deutschen Gesellschaften neu organisieren und enger an die Unternehmenszentrale in Basel anbinden. Dabei werden auch Aufgaben von Hamburg nach Bad Homburg verlagert. Die Deutsche Ring Krankenversicherung ist jedoch ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit und gehört insofern nicht Baloise. Das führte zu einer endlosen Kette von Konflikten. Management und Beschäftigte wehrten sich gegen die Pläne der Schweizer und landeten schließlich unter dem Dach der Iduna Nova, die ebenfalls ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ist. Viele Mitarbeiter arbeiteten aber für alle Gesellschaften des Deutschen Rings und damit für zwei konkurrierende Unternehmen. Damit soll nun Schluss sein.

Für den Betriebsrat des Deutschen Rings stellte dessen Vorsitzende Helga Reichow klar, dass ohne die Beschäftigten keine Entflechtung möglich sei. In den Verhandlungen werde der Betriebsrat den Erhalt aller Arbeitsverträge am Standort Hamburg und einen möglichst langen und identischen Schutz der Beschäftigten aller Sparten fordern.

Neu geordnet werden auch die gemeinsamen Beteiligungen. So werde der Verwaltungsrat des Finanzvertriebs OVB, an dem die Konzerne Anteile halten, im guten Einvernehmen besetzt. "Wir freuen uns, dass die Zeit der Unsicherheit für alle Beteiligten nun endlich beendet ist", sagte Frank Grund, der Vorstandschef der Sach- und Lebensversicherung des Deutschen Rings und der Basler Versicherungen. Nun werde der angekündigte Plan mit voller Kraft umgesetzt.