Der Wirkstoff Rivaroxaban zeige gegenüber der Standardtherapie mit Warfarin in einer breit angelegten Studie eine "überlegene Wirksamkeit", teilte Bayer am Montag mit. Das Mittel habe eine relative Risikoreduktion für Schlaganfälle und systemische Thromboembolien von 21 Prozent bewirkt. Das durch Rivaroxaban verringerte Schlaganfallrisiko sei nicht mit erhöhten Blutungsraten einhergegangen. Die Sicherheit des Mittels sei vergleichbar mit der Standardtherapie. Entsprechende Studienergebnisse präsentierte Bayer am Montag auf einem Kongress der Amerikanischen Herzgesellschaft (AHA) in Chicago.
Die Aktien setzten sich nach der Nachricht mit einem kräftigen Kurssprung an die Dax-Spitze . Bayer-Aktien kletterten um 7,18 Prozent auf 57,920 Euro, während der Dax gut ein Prozent gewann. Die Nachricht sei für das Unternehmen sehr wichtig und der Markt habe lange darauf gehofft, so dass die Aktie nun auf den höchsten Stand seit Februar 2008 gesprungen sei, sagte ein Händler. Die bessere Wirkung bei gleichzeitig identischer Sicherheit werde dafür sorgen, dass das Medikament nun häufiger verschrieben werde.
TÜR FÜR MILLIARDENMARKT ÖFFNET SICH
Bereits am 31. Oktober hatte Bayer erste Ergebnisse der sogenannten Rocket-AF-Studie in der abschließenden klinischen Phase (Phase III) bei Patienten mit Vorhofflimmern präsentiert. Dabei war allerdings unklar geblieben, wie es genau bei der Wirksamkeit und der Verträglichkeit im Vergleich zum Standardmittel abschneidet. Das Mittel wurde bei einer breit angelegten Studie bei über 14.000 älteren Patienten mit Herzrhythmusstörungen im Vergleich zum alten Standardmittel Warfarin getestet.
Bayer entwickelt das Mittel zusammen mit dem US-Arzneimittelhersteller Johnson & Johnson . Es ist in Eurpa zum Schutz vor Thrombosen nach größeren orthopädischen Eingriffen bereits zugelassen. Dies ist aber ein vergleichsweise kleiner Markt. Erst der Einsatz bei chronischen Leiden wie etwa Schlaganfällen würde Bayer einen Milliardenmarkt eröffnen. Insgesamt trauen die Leverkusener dem Mittel Spitzenumsätze von mehr als zwei Milliarden Euro pro Jahr zu.


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