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PharmaBoehringer sieht mögliche Klagen gegen Pradaxa gelassen

Der Pharmahersteller Boehringer Ingelheim sieht mögliche Klagen aus den USA gegen den Gerinnungshemmer Pradaxa gelassen.

"Wir haben Nutzen und Nebenwirkungen von Pradaxa ausführlich beschrieben im Beipackzettel und machen uns keine weiteren Sorgen", sagte eine Boehringer-Sprecherin. "Wir sehen das sehr entspannt."

Die Anwälte von Cates Law in den USA hatten im Internet angekündigt, dass sie Schadenersatz einfordern könnten, falls es nach der Einnahme von Pradaxa etwa zu inneren Blutungen kommt. Boehringer Ingelheim verwies darauf, dass Anwälte zu vielen erfolgreichen Medikamenten Patienten suchten, die sie vor Gericht vertreten könnten. Der SWR hatte ebenfalls über mögliche Klagen berichtet.

Das Mittel soll vor Schlaganfällen schützen. Unter dem Namen Pradaxa wird der Wirkstoff Dabigatran vertrieben. Das Medikament ist seit 2008 als Thrombosevorsorge nach Operationen und seit Ende 2010 zur Vorbeugung gegen Schlaganfälle bei Patienten mit Vorhofflimmern - einer Herzrhythmusstörung - zugelassen. Der Gerinnungshemmer soll das Medikament Marcumar ersetzen und gilt als künftiges Milliardengeschäft. Das Medikament könne drei von vier Schlaganfällen verhindern bei Vorhofflimmern, sagte die Unternehmenssprecherin.

Boehringer Ingelheim hatte im November 2011 bestätigt, dass weltweit seit März 2008 rund 260 Verdachtsfälle tödlicher innerer Blutungen im Zusammenhang mit der Pradaxa-Einnahme gemeldet wurden. Der Pharmakonzern verwies damals darauf, dass es bei allen Medikamenten zur Blutverdünnung zu unerwünschten Blutungen kommen könne. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte keinen belastbaren Hinweis dafür gesehen, dass das Blutungsrisiko bei Pradaxa höher ist als bei vergleichbaren Therapieoptionen.

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