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Streit über PreisBristol-Myers Squibb stoppt Vertrieb von neuem Diabetesmittel

Der US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) hat nach gescheiterten Verhandlungen mit den gesetzlichen Kassen den Vertrieb seines neuen Diabetesmittels in Deutschland gestoppt.

"Wir haben uns mit dem GKV-Spitzenverband nicht auf einen für uns akzeptablen Erstattungspreis für Forxiga einigen können", sagte Deutschland-Chef Han Steutel dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Damit folgt BMS anderen Pharmaunternehmen wie Novartis , Boehringer Ingelheim, Pfizer und GlaxoSmithkline, die wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen bereits Produkte vom deutschen Markt genommen haben.

Die Einjahresfrist für Forxiga läuft aus, in der der vom Hersteller festgesetzte Preis erstattet wird. Danach gilt ein neuer Preis, den die Schiedsstelle aber erst im kommenden Februar festsetzen wird. "Wie diese Entscheidung ausfallen wird, wissen wir nicht. Deswegen setzen wir den Vertrieb von Forxiga ab sofort aus", sagte Steutel. BMS hat das Diabetesmittel gemeinsam mit AstraZeneca entwickelt. Es wird von beiden Pharmaunternehmen gemeinsam vertrieben.

Seit fast drei Jahren gilt in Deutschland ein neues Arzneimittelgesetz. Seitdem müssen Pharmaunternehmen bei neuen Medikamenten den Nutzen gegenüber etablierten Vergleichstherapien nachweisen, damit die Mittel von den Krankenkassen entsprechend erstattet werden. Von den 61 neuen Medikamenten, die der für die Beurteilung zuständige Gemeinsame Bundesausschuss bisher unter die Lupe genommen hat, konnte der Zeitung zufolge bei 20 "kein Zusatznutzen belegt" werden.

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