Der Verlust habe 156,1 Millionen Euro betragen, teilte Celesio in Stuttgart mit. Im Jahr 2011 hatte Celesio mit 1,9 Millionen Euro noch knapp einen Gewinn erwirtschaftet. Das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten stieg hingegen um 43 Prozent auf 109,6 Millionen Euro. Celesio will die Dividende um 20 Prozent auf 0,30 Euro je Aktie erhöhen. Die Celesio-Aktie legte vorbörslich um mehr als ein Prozent zu. "Der Markt dürfte sich auf die bereinigten EBITDA-Zahlen konzentrieren", sagte ein Börsianer. Diese treffen sowohl für 2012 als auch bei der Prognose für 2013 die Erwartungen des Marktes. Neben hohen Abschreibungen auf die Versandapotheke DocMorris nahmen die Stuttgarter auch Wertberichtigungen auf die übrigen verkauften Geschäfte vor. Nach der Veräußerung der Töchter Movianto, Pharmexx, DocMorris sowie dem Geschäft in Tschechien will sich Celesio auch von seiner irischen Pharmagroßhandelstochter Cahill May Roberts trennen. Ein Käufer wurde mit dem irischen Pharmagroßhändler Uniphar bereits gefunden, die Transaktion ist aber noch nicht abgeschlossen.
Irische Tochter soll verkauft werden
Operativ lief es bei Celesio im verbleibenden Geschäft wieder besser. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich auf 579,6 Millionen Euro, nach 554,9 Millionen Euro im Vorjahr. Dazu habe vor allem das laufende Sparprogramm beigetragen. Der Umsatz verharrte bei 22,27 Milliarden Euro. Während Celesio mit seinen Apotheken in Schweden und Norwegen mehr erlöst, gingen die Umsätze im französischen Großhandelsgeschäft zurück. "Wir haben unsere Wettbewerbsfähigkeit deutlich verbessert und gleichzeitig wichtige Weichen für profitables Wachstum gestellt", sagte Unternehmenschef Markus Pinger. Im laufenden Jahr will er das Geschäft neu ausrichten. So soll etwa im Einzelhandel ein neues Apothekenkonzept unter dem Markennamen Lloyds eingeführt werden. Im Großhandel plant der Celesio-Chef Veränderungen unter anderem in der Logistik.
Ab 2014 wieder profitabel
Das bereinigte EBITDA soll 2013 zwischen 580 Millionen und 610 Millionen Euro liegen. Für das bereinigte EBIT peilt Celesio zwischen 445 Millionen und 475 Millionen Euro an. Ab 2014 will die im MDax notierte Gesellschaft wieder "profitabel" wachsen. Celesio leidet seit längerem - wie andere Wettbewerber - unter dem auch von Gesundheitsreformen angetriebenen Preisdruck. Der seit 2011 amtierende Unternehmenschef Markus Pinger krempelt deshalb den Stuttgarter Konzern um. Der ehemalige Beiersdorf -Manager will den kriselnden Pharmagroßhändler zu seinem Kerngeschäft zurückführen - dem Handel mit Arznei und der direkten Verbindung zu Apotheken.


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