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HandelsblattChinesen zeigen Interesse an Einstieg beim Arzneigroßhändler Celesio

Aus China gibt es laut einem Zeitungsbericht Interesse am Einstieg beim Arzneigroßhändler Celesio.

Der zweitgrößte chinesische Pharmakonzern Shanghai Pharmaceutical stehe offenbar kurz davor, ein größeres Aktienpaket vom Celesio-Mehrheitsaktionär Haniel zu erwerben, schreibt das "Handelsblatt" (HB/Donnerstag) mit Verweis auf Finanzkreise.

Den Einstieg finanzieren könnte das chinesische Unternehmen durch den geplanten Börsengang im Juni. Dadurch sollen knapp 900 Millionen Euro eingenommen werden. Shanghai Pharmaceutical kommt dem Bericht zufolge auf einen Jahresumsatz von rund 5,5 Milliarden Euro. Celesio erwirtschaftete 2009 Erlöse von 21,5 Milliarden Euro. Der erste Kontakt zwischen den beiden Unternehmen sei über die Haniel-Repräsentanz in China aufgebaut worden, hieß es aus den Finanzkreisen.

Verschiedene Szenarien von einer vertieften Kooperation bis zu einer Teilfusion seien bereits durchgespielt worden. Derzeit sei der Kauf eines großen Aktienpakets von knapp 30 Prozent die wahrscheinlichste Lösung. Haniel und Celesio wollten die Informationen der Zeitung nicht kommentieren. Mitglieder der Haniel-Familie bestätigten die Gespräche. Sie wiesen aber darauf hin, das Geschäft könne wegen verschiedener Preisvorstellungen noch platzen. Für das Haniel-Paket von knapp 55 Prozent an Celesio wird ein Wert von 1,8 Milliarden Euro angegeben. Zum Stolperstein könnte auch die hohe Nettofinanzverschuldung von Celesio werden.

Der verschuldete Duisburger Familienkonzern Haniel suche seit mehr als einem Jahr nach einem Interessenten für Celesio, schreibt die Zeitung weiter. Auf der chinesischen Seite werde eine größere Unabhängigkeit von den weltweit tätigen Pharmakonzernen angestrebt. Zudem sehe der aktuelle Fünfjahresplan der chinesischen Regierung explizit Zukäufe von etablierten Markennamen und westlicher Technik vor. China hinkt gerade in der Arzneimittelforschung weit hinterher und ist bei modernen Medikamenten auf Westimporte angewiesen, heißt es in dem Bericht.

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