Auf dem Aktienmarkt gibt es nicht viel Neues. Die Anleger blicken gespannt auf die kommenden Wochen, in denen die Unternehmen ihre Quartalszahlen veröffentlichen. Angesichts der Erwartung, dass sich aufgrund der sich abschwächenden Konjunktur die eine oder andere Enttäuschung zeigen wird, sind sie jedoch vorsichtig geworden. Während sie die marktbreiten Aktien links liegen ließen griffen sie allerdings bei den Aktien der zweiten Reihe weiter zu: Der Mdax legte im Vergleich zum Vormonat um 2,0 Prozent zu. Angesichts des rasanten Kursaufschwungs seit Anfang 2012 — Dax legte um 25 Prozent, der Mdax um 29 Prozent zu — ist die derzeitige Stagnation des Dax allerdings keineswegs als Beinbruch zu bezeichnen. Dies gilt umso mehr, als die Perspektiven für Aktien unter anderem aufgrund fehlender Anlagealternativen nicht schlecht sind.
Pflegeheimbetreiber im Aufschwung
Die Aktien der Klinik- und Pflegeheimbranche bewegten sich im Vergleich zum Vormonat in einer Range von minus sechs (Mediclin) bis plus 26 Prozent (Marseille-Kliniken). Während Mediclins Kursentwicklung aus fundamentaler Sicht nicht erklärbar ist — das Unternehmen veröffentlicht die Quartalszahlen erst am 14. November — basiert der Kurssprung der Marseille-Kliniken-Aktie auf den Anfang Oktober vorgelegten Zahlen 2011/12, die mit einer Ergebnisplus 124 Prozent auf 6,5 Millionen Euro besser als erwartet waren. Zurückzuführen waren diese Steigerungen vor allem auf eine Erhöhung der Auslastung von 87,1 auf 88,9 Prozent. Angesichts der niedrigen Bewertung hat die Aktie dabei noch Potenzial, zumal das Unternehmen damit rechnet, auch 2012/13 Umsatz und Ertrag zu steigern. Marseille wird im November die nach eigenen Aussagen "positiven" Zahlen für das erste Quartal veröffentlichen — das Geschäftsjahresende ist am 30. Juni.
Nach sehr guten Zahlen konnte die Aktie der Marseille-Kliniken deutlich im Kurs zulegen. Bei CURANUM honorierte die Börse den Gewinnsprung noch nicht.
Curanum-Minus Nicht erklärbar
Nicht erklärbar ist das Kursminus der Curanum-Aktie von 2,9 Prozent, zumal die Mitte Oktober veröffentlichten Quartalszahlen mit einer Umsatzsteigerung von 11,1 Prozent auf 73,8 Millionen Euro fast noch höher als die von Marseille einzuschätzen sind. Die Ursachen der Steigerungen waren neben der Eröffnung einer Einrichtung in Bad Henneff sowie der Erstkonsolidierung der GWA-Gruppe im letzten Quartal des Vorjahres wie bei Marseille eine Erhöhung der Auslastung beziehungsweise einer Reduzierung der Kosten/Steigerung der Effizienz. Obwohl auch Curanum damit rechnet, dass sich die positive Entwicklung der ersten drei Quartale (Umsatz plus elf, EBT plus 87 Prozent auf 216,7 bzw. 8,4 Millionen Euro) fortsetzen wird, honorierte der Markt die anhaltend positive Entwicklung bisher noch nicht. Was noch nicht ist, kann allerdings noch werden: Die Aktie ist auf jeden Fall nicht hoch bewertet.


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