Damit verbessern sich die Chancen der konjunkturresistenten Klinik- und Pflegeheimaktien. Während der Dax 7 Prozent an Wert verloren hat, bewegen sich die Klinikaktien in einem engen Korridor von minus 1 wie die Eifelhöhen-Klinik und Maternus-Kliniken bis plus 4 Prozent (Fresenius). Einzige Ausnahme bildet die Aktie der Marseille-Kliniken, deren Kurs um 29 Prozent eingebrochen ist aufgrund des Bestechungsskandals um Ulrich Marseille, der inzwischen seinen Vorstandssessel geräumt hat.
Helios-Marge auf 9,5 Prozent gestiegen
Das Kursplus der Fresenius-Aktie basiert auf den Ergebnissen des ersten Halbjahrs 2011. Sie liegen über dem Plan und haben der Fantasie der Anleger neuen Schwung gegeben. So ist gegenüber dem 1. Halbjahr 2010 der Umsatz um 4 Prozent auf 8 Milliarden Euro gestiegen, der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) um 8 Prozent auf 1,207 Milliarden Euro. Fresenius hat die währungsbereinigten Steigerungsraten im Ergebnis 2011 versus 2010 bei einem unveränderten Umsatzplan von 12 bis 16 auf 15 bis 18 Prozent erhöht. Träger des Wachstums ist der Teilkonzern Kabi, aber auch Helios. Die Klinikkonzern hat seinen Umsatz um 6 Prozent auf 1,223 Milliarden Euro erhöht und sein Ebit um 12 Prozent auf 123 Millionen Euro. Die Ebit-Marge beträgt nun 9,5 nach 9 Prozent. Was außerdem den Erfolg von Fresenius bei den Aktionären erklärt: Die FMC kauft in den USA gerade Liberty Dialysis Holdings sowie American Access Care Holding, die mit ihrem gemeinsamen Jahresumsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar das FMC-Geschäft stärken sollen. Fresenius wird nach diesen Übernahmen seinem EAT-Ziel 2014 von über 1 Milliarde Euro einen gewaltigen Schritt näher rücken.
Rhöns Kaufchancen steigen
Im Gegensatz zu Fresenius fehlt der Rhön-Klinikum-Aktie zwar noch die Fantasie. Dies zeigen die Zahlen des ersten Halbjahres 2011 mit einer Umsatzsteigerung von 2,8 Prozent (bereinigt 3,5 Prozent) auf 1,298 Milliarden Euro, einer Ebit-Erhöhung von 4,1 (bereinigt 12,3) Prozent auf 102,3 Millionen Euro und einer Ebit-Marge von 8,9 (bereinigt 7,2) Prozent nach 7,8 Prozent. Die Bereinigung basiert auf einem periodenfremden Budgeteffekt im ersten Halbjahr 2010 in Höhe von 8,3 Millionen vor Steuern sowie einem einmaligen Steuerertrag von 9 Millionen Euro in Folge der Aktivierung von Verlust- und Zinsvorträgen nach Ergebnisabführungsverträgen mit vier Kliniken. Rhön hat seinen Plan für 2011 bestätigt. Das ist realistisch, auch wegen der Konsolidierung weiterer Medizinischer Versorgungszentren und opthalmologischer Arztsitze sowie Effizienzgewinnen vor allem durch Neu- oder Erweiterungsbauten in Salzgitter, Erlenberg, Marburg und Gießen. Dies könnte die Fantasie der Aktionäre befügeln, denn die Kaufchancen steigen: Dafür sprechen die Konzentrationsbestrebungen im öffentlich-rechtlichen und kirchlichen Bereich sowie Gerüchte, nach denen einige private Klinikketten auf der Suche nach neuen Eigentümern seien.


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