Davon entfielen 14,5 Milliarden Euro auf die einzelnen Kassen und zehn Milliarden Euro auf den Gesundheitsfonds, die Geldsammel- und -verteilstelle der Krankenversicherung, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Zwei Jahre zuvor war das Finanzpolster der Krankenversicherung noch rund 30 Milliarden Euro groß.
Ausgaben überstiegen Einnahmen
Beim Gesundheitsfonds überstiegen die Ausgaben die Einnahmen um 2,46 Milliarden Euro. Denn zur Haushaltskonsolidierung war der Steuerzuschuss um 2,5 Milliarden Euro abgesenkt worden. Die Beitragseinnahmen hatten sich wegen der brummenden Wirtschaft und der daher guten Beschäftigungslage dagegen positiv entwickelt.
Das Defizit bei den einzelnen Versicherungen führte das Ressort von Minister Hermann Gröhe (CDU) vor allem darauf zurück, "dass die Krankenkassen ihre Versicherten durch niedrigere Zusatzbeiträge entlastet haben". Allerdings stiegen auch die Ausgaben deutlich: um 8 auf 213,6 Milliarden Euro. Dem standen Einnahmen von gut 212,4 Milliarden Euro gegenüber.
Viele Kassen hätten ihren Zusatzbeitrag im vergangenen Jahr gegenüber dem zuvor fälligen Sonderbeitrag abgesenkt und die Versicherten so um "knapp 900 Millionen Euro entlastet", so Gröhe. Der Sonderbeitrag hatte die Kassenmitglieder zuvor mit 0,9 Prozent ihres Einkommens belastet.
Kassen zahlten 68,6 Milliarden an Kliniken
Deutliche Ausgabensteigerungen gab es bei den großen Kostenblöcken Ärzte, plus 3,9 Prozent pro Versicherten auf 37,5 Milliarden Euro, für Kliniken stiegen die Ausgaben um 3,1 Prozent auf 68,6 Milliarden Euro. Auch die Ausgaben für Arzneimittel stiegen mit plus 3,9 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro. "Die Ausgabenentwicklung insbesondere bei Medikamenten, Krankenhausbehandlungen und Arzthonoraren ist eine große Herausforderung", sagte der Sprecher des GKV-Spitzenverbands, Florian Lanz.
Georg Baum bezieht Stellung
Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, hält dagegen: „Mit lediglich 3,1 Prozent sind die Krankenhausausgaben der gesetzlichen Krankenkassen deutlich niedriger als die Gesamtausgaben gestiegen. Der tatsächliche Ausgabenanstieg für die Krankenhausleistungen liegt deutlich unter den Werten, die die Krankenkassen prognostiziert hatten."
Alleine die Lohnsteigerungen für die 1,2 Millionen Beschäftigten der Krankenhäuser, sowie die Kosten für über 10.000 Neueinstellungen und die Mehrkosten für die Behandlung von mindestens 200.000 zusätzlichen Patienten hätten die Erlöszuwächse überstiegen. So dass auch für das Jahr 2015 festzustellen sei, dass sich nach wie vor viele Krankenhäuser in einer defizitären Lage befänden.


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