Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

Rekordreserve bei KrankenversicherungDer Höhepunkt ist erreicht

So viel Geld hatte die Krankenversicherung wohl noch nie auf der hohen Kante. Die Milliarden reichen auch für das Aus der Praxisgebühr.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben eine Rekordreserve von 23,5 Milliarden Euro angesammelt. Damit ist wohl vorerst der Höhepunkt erreicht. Nach Vorlage der Zahlen vom dritten Quartal dürfte es im Gesamtjahr nicht zu wesentlichen weiteren Überschüssen kommen, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Danach schlagen das Aus der Praxisgebühr und Ausgabensteigerungen zu Buche. Der Rekord basiert auf der stabilen Wirtschaftslage bei moderaten Ausgabensteigerungen. Der Beitragssatz beträgt unverändert 15,5 Prozent. Zu einem Finanzpolster von 14 Milliarden Euro bei den Krankenkassen kommt nach neun Monaten des Jahres eine Reserve von rund 9,5 Milliarden beim Gesundheitsfonds, der Geldsammelstelle der Kassen. Zum Ende des ersten Halbjahrs belief sich die Reserve der gesetzlichen Krankenversicherung noch auf rund 21,8 Milliarden Euro.

Zwei Milliarden pro Jahr fallen weg
Die Kassen erzielten in den ersten neun Monaten des Jahres einen Überschuss von rund 4,05 Milliarden Euro. Der Fonds wies ein Defizit von 15 Millionen Euro auf, dürfte aber aufgrund von Einmalzahlungen wie dem Weihnachtsgeld bis zum Jahresende noch steigende Beitragseinnahmen haben. Für Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zeigen die Zahlen das solide finanzielle Fundament der Krankenversicherung. Die nötigen Mittel zur beschlossenen Abschaffung der Praxisgebühr Anfang 2013 seien vorhanden. Einnahmen von zwei Milliarden pro Jahr fallen damit weg. Das Geld fließt aus der Fonds-Reserve. Bahr begrüßte, dass vor allem mit der Techniker Krankenkasse sich nun auch große Versicherungen zu Prämienausschüttungen an ihre Mitglieder entschlossen haben. "Allein davon werden mehr als sieben Millionen Mitglieder profitieren."

Baum: Kürzungen nehmen groteske Formen an
Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft erklärte: "Angesichts der Rekord-Überschüsse der Krankenkassen nehmen die Kürzungen zu Lasten der stationären Patientenversorgung in Höhe von 1 Milliarde Euro geradezu groteske Formen an. Die den Kliniken weiterhin bevorstehenden Kürzungen in Höhe von 750 Millionen Euro in den nächsten beiden Jahren sind durch nichts mehr gerechtfertigt. Zudem widerlegen die erneut steigenden Rücklagen der Krankenkassen, dass deren seit Jahren behaupteten Ausgaben-steigerungen für die Kliniken so nicht zutreffen."

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen