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StaatsanleihenDeutsche Pharmafirmen fürchten Ausfall wegen griechischer Finanznot

Die Finanznot Griechenlands wirkt sich einem Pressebericht zufolge auch auf die Arzneifirmen aus.

Statt Geld nehmen sie von dortigen Krankenhäusern notgedrungen zinslose Staatsanleihen in Zahlung - mit Verlust, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD/Montagausgabe). Biotest habe als erster Pharmaanbieter deswegen bereits eine Sonderbelastung im dritten Quartal angemeldet. Die großen deutschen Pharmafirmen hätten in Griechenland jeweils zweistellige Millionenbeträge offen. Nun stellten sie sich ebenfalls auf Zerobonds ein. Erst im Sommer hatte die Athener Regierung beschlossen, dass staatlich getragenen Krankenhäuser offene Rechnungen von 2007 bis 2009 mit Zinskupons begleichen sollten.

Bayer sprach vor einiger Zeit von zweistelligen Millionenforderungen aus den Jahren bis 2009. "2010 haben die sich noch mal erhöht", zitierte die Zeitung einen Sprecher . Ob es nun ein dreistelliger Millionenbetrag sei, habe er offen gelassen. Auch die Leverkusener dürften nun notgedrungen Eigner griechischer Staatsanleihen werden. "Das steht im Raum. Bisher sind die Anleihen noch nicht ausgegeben worden - man muss sehen, was da kommt." Wie das dann zu bilanzieren sei, konnte der Sprecher noch nicht sagen. "Das hängt ab von der Ausgestaltung der Bonds."

Ähnlich sei die Lage bei Merck KGaA . "Wir haben das auch angeboten bekommen. Wir denken nun darüber nach, die Forderungen in Bonds umzutauschen", teilten die Darmstädter mit. "Wir haben uns um Zuteilung der Papiere beworben." Griechische Krankenhäuser schulden Merck noch rund 60 Millionen Euro. Das Unternehmen hat für das Geschäftsjahr 2009 rund 12,5 Millionen Euro Wertberichtigung vorgenommen.

Fresenius bezifferte einen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag" als Forderungssumme. Die Frage, ob der Medizinkonzern die Bonds akzeptieren werde, habe ein Sprecher allerdings nur indirekt beantwortet: "Gesetzliche Maßgabe ist ja, dass die griechischen Institutionen das in Zerobonds ausgleichen müssen."

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