Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

Barmer GEKDie mitgliederstärkste Krankenkasse will Personal abbauen und Geschäftsstellen halbieren

3500 Stellen würden mittelfristig gestrichen, teilte Vorstandschef Christoph Straub am Montag in Berlin mit.

In Zukunft soll es laut Staub nur noch rund 400 Geschäftsstellen geben. Gestärkt werden soll dagegen der Service am Telefon und im Internet. Angesichts des wachsenden Finanzdrucks in der gesetzlichen Krankenversicherung sollen 250 bis 300 Millionen Euro pro Jahr gespart werden. Damit will die Kasse künftige Zusatzbeiträge für ihre 6,7 Millionen zahlenden Mitglieder in Grenzen halten. Bislang hat die Versicherung 16 900 Mitarbeiter. Damit würde fast jeder fünfte Arbeitsplatz mittelfristig dem Rotstift zum Opfer fallen.

GEK: In Zukunft mehr Qualität bei Service und Leistung
Laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" soll der Abbau bis 2018 erfolgen. Es gehe darum, das Unternehmen im Interesse der Kunden zu verändern. Ziel ist laut Kasse mehr Qualität bei Service und Leistung. 2012 hatte die Barmer GEK einen Überschuss von 493 Millionen Euro erzielt. 2013 dürfte bei einem Haushalt von 28,2 Milliarden Euro ein Plus von 91 Millionen Euro übrig bleiben. Bei den Verwaltungskosten je Mitglied lag die Barmer GEK mit knapp 95 Euro nach drei Quartalen 2013 leicht über dem Durchschnitt aller Ersatzkassen von gut 92 Euro. Insgesamt stiegen die Verwaltungskosten in der gesetzlichen Krankenversicherung binnen fünf Jahren um rund 1,5 auf rund 9,7 Milliarden Euro 2012.

Verdi fürchtet Kahlschlag zu Lasten der Versicherten
Die Gewerkschaft Verdi forderte umgehend Tarifverhandlungen. "Es darf keinen Kahlschlag zu Lasten der Versicherten und der Beschäftigten geben", mahnte Vorstandsmitglied Isolde Kunkel-Weber. Ein Tarifvertrag zur Reorganisation und zur Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen sei deshalb unverzichtbar. Über die Aufnahme von Tarifverhandlungen hat die Barmer GEK noch nicht entschieden. Hintergrund der Kürzungen ist auch, dass künftig die Ausgaben der Kassen die Einnahmen deutlich übersteigen werden. Künftige Kostensteigerungen müssen die Versicherten nach den Reformplänen der Koalition über einkommensabhängige Zusatzbeiträge zahlen. Ein Sonderbeitrag von 0,9 Punkten zulasten der Versicherten entfällt dagegen. Auch bei anderen Kassen sind interne Reformen im Gang. Ein Sprecher der DAK-Gesundheit sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Vereinfacht gesagt haben wir seit 2010 jährlich rund 1000 Mitarbeiterkapazitäten abgebaut." Derzeit sind es dort gut 11 000 Mitarbeiter. Die Zahl der Service-Zentren soll von 671 in diesem Jahr auf 574 sinken. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat schon vor Jahren eine Spezialisierung in Zentren vorgenommen. Eine Sprecherin der IKK classic sagte der dpa hingegen, die Kasse wolle an ihren 372 Geschäftsstellen und den 7500 Mitarbeitern nichts ändern.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen