Die bisher mit Siemens vereinbarte mögliche Nachzahlung von bis zu 50 Millionen Euro in bar werde durch die Ausgabe einer Optionsschuldverschreibung mit Kaufrechten auf Vorzugsaktien ersetzt, teilte das im TecDax notierte Unternehmen am Sonntagabend in Lübeck mit. Dieser Schritt sei von der Hauptversammlung genehmigt worden. "Damit können wir unsere Liquidität schonen und wollen diese einsetzen, um zusätzliche Umsatz- und Ertragspotenziale zu heben", sagte Drägerwerk-Chef Stefan Dräger.
Das Lübecker Unternehmen hatte Ende 2009 angekündigt, die 25 Prozent der Medizintechniksparte von Siemens übernehmen zu wollen. Neben einer Barzahlung in Höhe von 175 Millionen Euro und einem Verkäuferdarlehen von 68,5 Millionen Euro wurde damals eine mögliche Zahlungsverpflichtung von bis zu 50 Millionen Euro nach fünf Jahren vereinbart. Die Höhe der Nachzahlung war von der Entwicklung der Drägerwerk-Aktie abhängig. Durch die neue Vereinbarung müsse Dräger die Nachzahlung jetzt in Vorzugsaktien und nicht mehr in bar leisten.
"Zwar entfalle dann die Begrenzung des Wertes der Option auf 50 Millionen Euro. Im Gegenzug würden Dräger dafür bis zu 8,5 Millionen Euro aus dem Verkäuferdarlehen gutgeschrieben", hieß es am Sonntag. Ebenso müssten Wertschwankungen der Option nicht mehr ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechung erfasst werden. "Diese Auswirkung könnte sonst die Kursentwicklung der Dräger-Aktie beeinflussen. Dieses Problem ist mit der Entscheidung des heutigen Tages gelöst und steht einer positiven Kursentwicklung jetzt nicht mehr im Wege", sagte Dräger.
Er bekräftigte zudem die Absicht, in Zukunft 30 Prozent des Jahresüberschusse als Dividende für Aktionäre und Genusscheininhaber ausschütten zu wollen. Dazu sei die Umwandlung der variablen Kaufpreiskomponente in eine eigenkapitalbasierte Option ein wichtiger Schritt. Die Ausgabe der Optionsschuldverschreibung mit Kaufrechten auf Vorzugsaktien setzt eine vorherige Erhöhung des Stammkapitals durch Ausgabe neuer Stammaktien voraus. Derzeit gibt es je 6,35 Millionen Stamm- und Vorzugsaktien. Die Stammaktien befinden sich komplett im Besitz der Familie Dräger. Die stimmrechtslosen Vorzugsaktien sind an der Deutschen Börse notiert.


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