"Wir sind für 2010 vorsichtig optimistisch. Während sich weltweit der Markt für Sicherheitstechnik auf dem Vorjahresniveau zu stabilisieren scheint, rechnen wir in der Medizintechnik mit einem Wachstum", sagte Vorstandschef und Hauptaktionär Stefan Dräger dem "Handelsblatt" (Donnerstag). Das Unternehmen verfügte zuletzt über Barreserven von 300 Millionen Euro. Um finanziellen Spielraum zu erhalten, plant Dräger für das zweite Halbjahr eine Kapitalerhöhung. Das Unternehmen bietet in dem Bereich Beatmungs- und Anästhesiegeräte, Monitore und Systemlösungen an.
Nur langsam erhole sich dagegen der für die Lübecker wichtige US-Markt. Dort erwartete Dräger für die Medizintechnik "eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau". Der Einbruch des Geschäfts, vor allem in den USA, hatte das vom Ausland abhängige Unternehmen in der ersten Hälfte 2009 hart erwischt. "Das vergangene Jahr war für uns eine wirkliche Achterbahnfahrt. Nach einer 30-jährigen Geschichte streng monotonen Wachstums mussten wir zum Halbjahr zunächst mit einem Umsatzrückgang von bis zu fünf Prozent rechnen". Die Norddeutschen sehen ihre operativen Schwierigkeiten als weitgehend beseitigt an. Langfristig sieht der Unternehmenschef für alle Marktsegmente des Unternehmens "glänzende Zukunftsperspektiven. Wir sind uns bewusst, dass in der Phase des Turnarounds das Vertrauen der Anleger gelitten hat."
Die Höhe der Kapitalerhöhung muss die Hauptversammlung am 7. Mai festlegen. Analysten rechnen mit einem Kapitalumfang von mehr als 60 Millionen Euro. Die Familie will sich an der Kapitalerhöhung beteiligen. Derzeit suchen die Lübecker die federführende Bank aus.


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