Der Entwurf einer neuen Betriebsordnung aus dem Bundesgesundheitsministerium sieht vor, dass die Verkaufsfläche für derartige Produkte auf maximal 30 Prozent eines Geschäfts begrenzt wird, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Dienstag berichtete. Unter anderem peilt die Regierung auch Mindestgrößen für Apothekenlabore und mehr Abstand zwischen den Bedienplätzen an der Apothekentheke an.
Eine Sprecherin des Ministeriums sagte, es gebe keinen mit der Leitung des Hauses abgestimmten Entwurf. Bei den Apothekern hieß es, der erste Entwurf sei vergangene Woche in Bonn mit den Betroffenen beraten worden.
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände kritisierte die Erwägungen. "Ob es weitere Regulierungen braucht, um die Sicherheit der Arzneimittelversorgung sicherzustellen, darf bezweifelt werden", sagte Verbandssprecher Thomas Bellartz. Die mehr als 21.000 Apotheker in Deutschland dürften nicht reihenweise zum Umbau gezwungen werden.
Kritiker hatten der Koalition vorgeworfen, die Apotheker weitgehend aus ihren Sparplänen im Gesundheitswesen herauszuhalten. Die Apotheker betrifft eine Reduzierung von Großhandelsmargen. Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hatte den Sparbeitrag der Branche im Internetportal der "Deutschen Apotheker Zeitung" auf 175 Millionen Euro beziffert.
Apotheken sollen den Krankenkassen pro Arzneipackung auf Rezept aber weiter nur einen Rabatt von 1,75 Euro gewähren. Dieser Abschlag war erst im Dezember rückwirkend abgesenkt worden, was die Kassen mit 330 Millionen Euro belastete. Ursprünglich war in der Koalition erwogen worden, den Rabatt wieder anzuheben. Nach einer Intervention der Apothekerverbände wurde der Plan fallengelassen.
Die Apotheken verbuchten im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 40 Milliarden Euro, 2 Milliarden davon entfielen auf Kosmetika und andere Nebenprodukte.


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