Dank des Aufschwungs auf dem Arbeitsmarkt ging das Defizit im ersten Halbjahr 2010 auf 3,0 Milliarden Euro zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag berichtete. Im selben Zeitraum 2009 war die Lücke mit 9,3 Milliarden Euro noch dreimal so groß gewesen. Aus den aktuellen Daten könnten jedoch noch keine Rückschlüsse auf das Jahresergebnis gezogen werden, warnten die Statistiker.
Zu den Sozialversicherungen zählen die gesetzliche Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung, die Alterssicherung für Landwirte und die Arbeitslosenversicherung.
Von Januar bis Juni nahm die Bundesagentur für Arbeit deutlich mehr Geld als im ersten Halbjahr 2009. Die Erhöhung um 7,9 Milliarden Euro auf 20,7 Milliarden Euro bedeutet eine Steigerung um 61,8 Prozent. Allerdings schlägt dabei vor allem zu Buche, dass die Bundesagentur vorzeitig Bundesmittel zur Arbeitsförderung von 7,0 Milliarden Euro abgerufen hat. Aber auch die Beitragseinnahmen stiegen deutlich, und zwar um 10,5 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro. Die Ausgaben sanken um 2,4 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro. Unter dem Strich sank das Defizit um 8,5 Milliarden Euro auf 1,7 Milliarden Euro.
Einen leichten Überschuss von 300 Millionen Euro verbuchte die gesetzliche Krankenversicherung. Im ersten Halbjahr 2009 hatte der Überschuss allerdings noch 1,2 Milliarden Euro betragen. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung registrierten die Statistiker von Januar bis Juni ein Defizit von 1,8 Milliarden Euro, 1,0 Milliarden Euro mehr als im selben Vorjahreszeitraum. Einnahmen und Ausgaben der Pflegeversicherung waren ausgeglichen und betrugen jeweils 10,6 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2009 hatte es dort noch einen Überschuss von 400 Millionen Euro gegeben.
Insgesamt stiegen die Einnahmen der gesetzlichen Sozialversicherung im ersten Halbjahr um 5,7 Prozent auf auf 252,4 Milliarden Euro. Die Ausgaben erhöhten sich um 2,7 Prozent auf 255,0 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich rechnerisch ein Defizit von 2,6 Milliarden Euro. Die Abweichung zum ausgewiesenen Ergebnis von 3,0 Milliarden Euro geht nach Angaben des Bundesamts auf haushaltstechnische Verrechnungen zurück.


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