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DiabetesEU will Verkaufsstopp für Avandia

Schwerer Rückschlag für den britischen Pharmakonzern Glaxosmithkline: Umsatzbringer muss vom Markt.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt, das wegen eines erhöhten Herzinfarkt-Risikos seit Jahren umstrittene Diabetesmittel Avandia komplett vom Markt zu nehmen. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA plant, den Zugang für Patienten erheblich einzuschränken. Das teilten beide Behörden am Donnerstag mit. Die für die Zulassung von Medikamenten zuständige EU- Kommission folgt üblicherweise den Empfehlungen der Arzneimittelbehörde. Glaxo kündigte unterdessen an, die Vermarktung zu stoppen.

Nach neuen Erkenntnissen überwiege der Nutzen nicht mehr die Risiken des Wirkstoffs Rosiglitazon, teilte die EMA in London mit. Die Medikamente würden in den kommenden Monaten aus den Regalen verschwinden. Betroffene Patienten sollten mit ihrem Arzt über Alternativen beraten, die Behandlung aber nicht auf eigene Faust beenden.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA will den Zugang zu Avandia "erheblich" begrenzen. So sollen neue Patienten das Mittel nur noch verschrieben bekommen, wenn keine Alternativen greifen. Gegenwärtigen Nutzern müssen Ärzte eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen.

Der britische Pharmakonzern stellt sich im zweiten Quartal wegen rechtlicher Auseinandersetzungen auf eine Milliardenzahlung ein. Infolge der Ankündigungen der beiden Gesundheitsbehörden erwartet Glaxo im zweiten Halbjahr nur noch einen Umsatz von 100 bis 150 Millionen britischen Pfund (117 bis 176 Mio Euro) mit dem ehemaligen Verkaufsschlager. Im den Folgejahren werde nur noch mit minimalen Erlösen gerechnet, teilte Glaxo am Abend mit.

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