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Zulassung von MedizinproduktenEuropäische Krankenkassen kritisieren CE-Verfahren

Die Krankenkassen aus mehreren EU-Staaten haben Nachbesserungen bei den Vorschlägen der EU-Kommission zum Schutz vor problematischen Medizinprodukten gefordert.

Die Kommission hatte Ende September Vorschläge gemacht, um undichte Brustimplantate oder schadhafte Hüftgelenke künftig zu vermeiden. 50 Spitzenorganisationen der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung aus Deutschland und 14 weiteren EU-Staaten kritisierten den Vorstoß nun als unzureichend. In einem Positionspapier fordern sie ein zentrales Zulassungsverfahren für Hochrisiko-Medizinprodukte statt des jetzigen Zertifizierungsverfahrens durch private Stellen. Für bereits in Verkehr befindliche Produkte dieser Art sei ein nachträgliches Zulassungsverfahren nötig. Hersteller müssten zudem zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung verpflichtet werden, die Patienten im Schadensfall direkt in Anspruch nehmen können. Der EU-Verordnungsentwurf sieht etwa häufigere Kontrollen, aber keine umfangreichen Auflagen noch vor der Marktzulassung vor.

Undercover-Aktion wirft schlechtes Licht auf Zulassungsstellen
Vor einigen Tagen hatte eine Undercover-Aktion britischer Journalisten für Aufsehen gesorgt. Redakteure des Fachblatts British Medical Journal (BMJ) und des Daily Telegraph haben so getan, als seien sie ein Hersteller künstlicher Hüftgelenke und würden die Zulassung beantragen. Dabei gab es das Implantat gar nicht und aus den erdichteten Unterlagen ging hervor, dass es giftige Metallionen absonderte und die Hüftpfanne wohl bald brechen würde, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Etliche Zertifizierungsstellen in Osteuropa wollten dem künstlichen Hüftgelenk die Zulassung erteilen.

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