Während die Analysten für den Zeitraum April bis Juni bei Umsatz und operativem Gewinn mit Rückgängen rechnen, prognostizieren sie einen um Sondereffekte bereinigten Nettogewinn leicht über dem Vorjahreszeitraum. Inklusive der Abschreibungen sollte Celesio einen Quartalsverlust ausweisen. Erst Ende Juli hatte Celesio nach der Warnung Mitte Juni Wertberichtigungen in drei Geschäftseinheiten von insgesamt 116,3 Millionen Euro angekündigt.
Neben den Zahlen rückt vor allem der Ausblick für das laufende Jahr in den Fokus. Die im MDax notierte Gesellschaft wird an diesem Donnerstag (11. August) ihre Zahlen zum zweiten Quartal und ersten Halbjahr vorlegen.
Die zehn von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten erwarten für den Zeitraum April bis Juni im Schnitt ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 139,9 Millionen Euro nach 171,3 Millionen Euro im Vorjahr. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) soll 113,4 Millionen Euro nach 137,9 Millionen Euro betragen. Inklusive der Belastungen rechnet Commerzbank-Analyst Volker Braun mit einem operativen Verlust in Höhe von 7,5 Millionen Euro und Analyst Thomas Maul von der DZ Bank mit einem Minus von 15 Millionen Euro.
Unter dem Strich erwarten die Experten einen bereinigten Gewinn vor Minderheiten von 43,4 Millionen Euro nach 39,9 Millionen Euro. Für den Umsatz wird ein Rückgang von 5,840 Milliarden Euro auf 5,776 Milliarden Euro prognostiziert. Neben den Problemen in Portugal und Dänemark macht Celesio auch der zunehmende Konkurrenzdruck auf dem Heimatmarkt zu schaffen.
Schon bei Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hatte die mehrheitlich zum Mischkonzern Haniel gehörende Gesellschaft den Markt auf ein schwieriges Jahr vorbereitet. Mitte Juni hatte der Konzern dann vor überhöhten Gewinnschätzungen der Analysten gewarnt: Der untere Korridor beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei 600 Millionen Euro sei erreichbar, hieß es damals. Das wären rund 100 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.
An der langjährigen Dividendenpolitik, rund 30 Prozent des bereinigten Überschusses auszuschütten, solle festgehalten werden. Kurz nach der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal hatte der frühere Beiersdorf-Manager Markus Pinger seinen Posten als Vorstandschef angetreten. Er folgt auf Fritz Oesterle, der Ende Juni nach Querelen mit dem Mehrheitseigentümer Haniel und dessen Chef Jürgen Kluge das Unternehmen verlassen hatte.


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