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Erwartungen übertroffenEvotec schreibt schwarze Zahlen

Die Hamburger Biotechfirma Evotec hat im ersten Halbjahr schwarze Zahlen geschrieben und die Umsatzerwartung erneut in die Höhe geschraubt.

2011 sollen die Erlöse nun um fast ein Drittel auf 70 bis 72 Millionen Euro steigen, wie die im TecDax notierte Gesellschaft am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Zuvor hatte der Vorstand 68 bis 70 Millionen erwartet. Börsianer lobten die Entwicklung. Positiv aufgenommen wurde auch eine neue, weltweite Lizenz- und Kooperationsvereinbarung zur Entwicklung des Wirkstoffkandidaten EVT 401 mit einem Unternehmen aus der Tiermedizin.

An der Börse sorgten die Nachrichten für einen Kurssprung von zeitweise mehr als 13 Prozent. Am frühen Nachmittag standen Evotec-Aktien mit einem Plus von 10,09 Prozent auf 1,91 Euro an der TecDax-Spitze. Allerdings waren die Anteilsscheine im Zuge des Markteinbruchs der vergangenen Tage um fast 35 Prozent abgerutscht.

Commerzbank-Analyst Volker Braun sprach von starken Resultaten. Seine und die Erwartungen des Marktes seien in jeglicher Hinsicht übertroffen worden. Er lobte auch die Kooperation zur Entwicklung von EVT 401. Evotecs operativer Gewinn sei nicht nur von höheren Meilensteinzahlungen angetrieben worden, sondern auch von einer verbesserten Brutto-Marge.

In den ersten sechs Monaten erzielten die Hamburger das beste Halbjahresergebnis der Unternehmensgeschichte. Der Umsatz profitierte von den jüngsten Übernahmen und stieg um 34 Prozent auf 33,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis schnellte um rund 170 Prozent auf 0,9 Millionen Euro nach oben. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 0,8 Millionen Euro nach 0,1 Millionen ein Jahr zuvor. Evotec hatte Anfang Juni mit Bekanntgabe einer Übernahme seine Umsatzprognose für 2011 angehoben. Evotec-Chef Werner Lanthaler rechnet damit, dass im zweiten Halbjahr das Erreichen von Forschungsfortschritten - sogenannten Meilensteinen - die operative Finanzsituation weiter verbessert.

Bei seinem Amtsantritt im Frühjahr 2009 hatte sich Lanthaler den Ausbau der Kooperation mit Pharmakonzernen auf die Fahnen geschrieben, um die Abhängigkeit von der riskanten und teuren Entwicklung eigener Medikamente zu reduzieren. Evotec konzentriert sich auf Behandlungsmethoden gegen Krebs und Erkrankungen des Zentralen Nervensystems.

Unternehmenschef Lanthaler will Evotec nachhaltig in die Gewinnzone führen. 2010 waren die Hamburger unter dem Strich mit einem Gewinn von 3,0 Millionen Euro nach einem Verlust von 45 Millionen Euro im Vorjahr erstmals in der 18-jährigen Geschichte profitabel. Im laufenden Geschäftsjahr soll das operative Ergebnis vor Sonderposten besser ausfallen als im Vorjahr.

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