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Milliarden-ÜbernahmeFresenius Helios kauft spanische Klinikkette Quirónsalud

Der Medizinkonzern Fresenius, zu dem auch die Helios Kliniken gehören, will für 5,76 Milliarden Euro den spanischen Krankenhausbetreiber Quirónsalud übernehmen. Mit 43 Kliniken und 35.000 Mitarbeitern ist Quirónsalud den Angaben zufolge die größte private Klinikkette in Europa außerhalb Deutschlands.

Für Fresenius wäre der am späten Montagabend verkündete Deal nach der Übernahme des US-Unternehmens APP Pharmaceuticals im Jahr 2008 größte Zukauf der Unternehmensgeschichte. Die Übernahme durch die Tochter Fresenius Helios soll ab dem kommenden Jahr positiv zum Ergebnis beitragen.

Mittelfristig erwartet Fresenius einen zusätzlichen Beitrag von 520 bis 550 Millionen Euro zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Mittelfristig sollen mit dem neuen Verbund Jährliche Synergieeffekte von 50 Millionen Euro erzielt werden. Wegen der Übernahme will Fresenius mit der Vorlage der Geschäftszahlen für 2016 einen neuen mittelfristigen Konzernausblick geben. Der Kurs der Fresenius-Aktie legte im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz um gut ein halbes Prozent im Vergleich zum Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft zu.

Finanzierung hauptsächlich über Fremdkapital

Verkäufer der Klinikkette, die Fresenius komplett übernehmen will, sind die Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners, der Mitgründer und Vorsitzende der Geschäftsführung von Quirónsalud, Victor Madera, sowie weitere Mitglieder der Geschäftsführung. Die Übernahme soll bis zum vierten Quartal dieses Jahres über die Bühne gehen oder spätestens im ersten Quartal kommenden Jahres. Die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden steht noch aus.

Die Finanzierung der Übernahme erfolgt im wesentlichen über Fremdkapital. Dafür erhöht der Konzern seinen Verschuldungsgrad (Netto-Verbindlichkeiten gemessen am Ebitda) vorübergehend auf einen Wert von 3,1. Bereits Mitte kommenden Jahres soll die Verschuldung laut Firmenangaben aber wieder im Zielkorridor von 2,5 bis 3,0 liegen. Victor Madera erhält zudem gut sechs Millionen Aktien im Gesamtwert 400 Millionen Euro.

Fresenius will in Spanien wachsen

Fresenius erhofft sich von dem Geschäft weitere Wachstumschancen. In Spanien ist die Konsolidierung auf dem Krankenhausmarkt noch nicht sehr weit fortgeschritten. Außerdem macht der medizinische Bedarf in Spanien nach Einschätzung von Fresenius Neugründungen und Erweiterungen von bestehenden Krankenhäusern möglich.

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