Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

... Fortsetzung des Artikels

FreseniusSturm schließt FMC-Verkauf nicht mehr aus

Personelle Veränderungen

Auch personell wird umgesattelt. Anfang 2023 wird Dr. Carla Kriwet die Nachfolge des aus Altersgründen scheidenden FMC-Chefs Rice Powell antreten. Kriwet war zuletzt Chefin der Bosch-Tochter BSH Hausgeräte GmbH und bringt reichlich branchenrelevante Erfahrung zu FMC, die sie auf ihren vorherigen Stationen etwa bei Philipps, Linde und Drägerwerk gesammelt hat.

Wie bereits berichtet wird es außerdem im September 2022  einen Wechsel im Fresenius-Finanzvorstand geben. Sara Hennicken folgt auf Rachel Empey.

Für Fresenius-Chef Sturm gilt es nun jedoch zu beweisen, dass die eingeleiteten Maßnahmen die richtigen sind, um nicht nur die erhofften nachhaltigen Ergebnisverbesserungen zu bringen, sondern auch den Aktienkurs wieder zu heben.

Fresenius Börsenwert ist um rund drei Milliarden Euro geschrumpft

Nicht so schlecht wie befürchtet, lautete das Urteil der Analysten anlässlich der Fresenius-Zahlen zum ersten Quartal Anfang Mai. Doch der entsprechend positive Kurseffekt ist längst wieder verpufft. Und inzwischen ist auch ein gutes Stück der Erholung nach dem Einbruch der Märkte im Zuge des Ukraine-Kriegs dahin: Aktuell kostet die Aktie rund 32 Euro.

Dies dürfte Konzernchef Sturm wenig gefallen, denn so sehr sich der Vorstand auch bemüht – die Aktie hat bislang durch das Strategie-Update nicht nachhaltig Auftrieb erhalten. Nach dem geplatzten Akorn-Deal und mehrere Gewinnwarnungen ist bei Investoren so einiges Vertrauen verloren gegangen. Aktuell hat das Papier zudem mit der allgemeinen Marktschwäche zu kämpfen. Auch die Aufspaltungsfantasien, die im vergangenen Jahr mit Gerüchten über einen möglichen FMC-Verkauf florierten, sind von der Realität überholt.

Nach diversen Kurseinbrüchen bäumte sich die Aktie zwar immer wieder auf, doch in der Tendenz ging es in den vergangenen Jahren stetig bergab. Im März 2020 rutschte der Kurs im Zuge des Corona-Einbruchs an den Märkten sogar bis auf ein mehrjähriges Tief von 24,25 Euro herunter. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ging es für die Aktie in diesem Frühjahr bis auf zwei Euro Abstand dicht an dieses Niveau heran. Fresenius' Börsenwert ist inzwischen auf 17,9 Milliarden Euro zusammengeschrumpft, rund dreieinhalb Milliarden Euro weniger als noch vor rund drei Monaten.

Keine Verkaufsempfehlung für Fresenius-Aktie

Seit ihren Glanzzeiten, als der Kurs zur Jahresmitte 2017 bei gut 80 Euro auf das bisherige Rekordhoch gestiegen war, hat die Fresenius-Aktie aktuell rund 60 Prozent eingebüßt. Auf Sicht von einem Jahr beläuft sich das Minus auf etwa 30 Prozent. Nur wer die Aktie länger hält, hat noch einen Gewinn im Depot: Auf Zehnjahresfrist beläuft sich der Kurszuwachs beispielsweise auf rund ein Viertel, bei 20 Jahren Haltedauer wurde der Einsatz mehr als vervierfacht.

Wegen der niedrigen Bewertung ist die Fresenius-Aktie für die Mehrheit der Analysten weiterhin ein Kauf. Im Gegensatz zur Tochter FMC gibt es für die Mutter keine Verkaufsempfehlung – für den Dialyseanbieter senken immerhin derzeit zwei Branchenkenner den Daumen. Das durchschnittliche Kursziel für die Fresenius-Aktie liegt bei 42,80 Euro, das für FMC bei 63,44 Euro.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen