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Gemeinsamer BundesausschussFrühchen sollen in Spezialzentren auf die Welt kommen

Frauen, die besonders kleine „Frühchen” erwarten, sollen künftig nur noch in Spezialkliniken entbinden. Damit sollen die Überlebenschancen der Babys erhöht werden.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) von Ärzten und Krankenkassen beschloss am Donnerstag in Berlin, dass vom kommenden Jahr an nur noch solche Krankenhäuser die besonders betreuungsintensiven Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 Gramm versorgen dürfen, die mindestens 30 solcher Fälle im Jahr behandeln. Für Krankenhäuser, die Früh- und Neugeborene mit einem Geburtsgewicht von 1.250 bis 1.499 Gramm versorgen, ist künftig keine Mindestzahl mehr zu erfüllen. Bisher gilt in beiden Bereichen eine Nachweispflicht von jeweils 14 Behandlungsfällen pro Jahr.

Die Entscheidung nach jahrelanger Debatte war nach den Worten des GBA-Vorsitzenden Rainer Hess auch deshalb so schwierig, weil Mindestmengen immer auch einer wohnortnahen Versorgung entgegenstehen können. Dennoch habe der Ausschuss die Entscheidung getroffen, die Mindestzahl von 14 auf 30 zu erhöhen, da damit das Ziel am besten erreicht werden könne, die Versorgung von Frühchen mit extrem hohem Risiko zu verbessern. Eine Studie der AOK kommt zu dem Ergebnis, dass eine Beschränkung auf Zentren mit mindestens 31 solcher Geburten pro Jahr bundesweit 91 Mini-Frühchen das Leben retten könnte. Würden nur Zentren zugelassen, die mindestens 49 dieser Geburten pro Jahr vorweisen können, könnten demnach sogar 110 Todesfälle verhindert werden.

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