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PharmaindustrieGenerika und Preisdeckelungen belasten AstraZeneca

Der Pharmakonzern AstraZeneca hat auch im ersten Quartal die Konkurrenz von Nachahmermedikamenten zu spüren bekommen.

Der Umsatz sank um drei Prozent auf 8,292 Milliarden US-Dollar (5,646 Mrd. Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Zudem hätten neben den Generika auch staatliche Preisdeckelungen in den etablierten Märkten 550 Millionen Dollar Umsatz gekostet. Die Geschäfte in den Entwicklungsländern florierten jedoch. Dort stieg der Umsatz um 13 Prozent. Außerdem profitierte das britisch-schwedische Unternehmen im ersten Quartal von geringeren Steuerzahlungen. AstraZeneca rechnet jedoch damit, dass der Umsatz im laufenden Jahr weiter im geringen, einstelligen Bereich sinken wird. Die Aktien rutschten am Nachmittag mit einem Abschlag von vier Prozent auf den vorletzten Platz im FTSE-100 .

Der operative und der Vorsteuergewinn in der Zeit von Januar bis März sanken jeweils um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um zehn Prozent auf 2,23 Dollar und übertraf die Erwartungen der Experten. Grund war hier vor allem eine geringere Steuerquote: Der Pharmakonzern hatte Ende März nach mehr als einer Dekade einen Streit mit den US- und britischen Behörden über seine Besteuerung beigelegt. Nach Angaben des Unternehmens belief sich die effektive Steuerquote im ersten Quartal auf 11,3 Prozent im Vergleich zu 21 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Einen Großteil des Umsatzes mit knapp 4 Millarden Dollar machte das Unternehmen im ersten Quartal erneut mit den drei Produkten Nexium, Crestor und Seroquel. Mit dem Magenmedikamemt Nexium erzielte AstraZeneca jedoch sechs Prozent weniger Umsatz im ersten Quartal. Gründe seien geringere Preise in den USA und die Konkurrenz der Generika. Die Umsätze mit dem Cholestreinsenker Crestor und dem Psychopharmakum Seroquel stiegen dagegen um zwölf und drei Prozent.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen im ersten Quartal nach Angaben des Unternehmens um sieben Prozent. Gründe seien höhere Ausgaben für Produkte in späten Entwicklungsphasen sowie umfangreicherer Abschreibungen. Derzeit befinden sich sechs Arzneimittel in der Produktpipeline. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen seine Umsatzerwartungen an neue Produkte von vier bis sechs Milliarden auf drei bis fünf Milliarden Dollar nach unten korrigiert.

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