Das System sei um die Ärzte herum organisiert. Der Patient mit seinen Problemen werde nicht einbezogen, wenn es um seine Gesundheit geht. Im Interview mit dem Wochenmagazin "stern" fordert er daher ein "radikales Umdenken" hin zu einer Qualitätsoffensive. Porter hat sich in den zürückliegenden Jahren mit Vorschlägen zur Reform von Gesundheitssystemen einen Namen gemacht.
In kaum einem Land der Welt stehen pro Kopf der Bevölkerung mehr Krankenhäuser als in Deutschland. "Aber die Qualität der Behandlung ist bestenfalls mittelmäßig", urteilt der Ökonom von der Havard University hart. Dies betreffe weitverbreitete Krankheiten wie Diabetes, Asthma und Herzerkrankungen, aber auch einige Krebsarten. In der Qualität der Versorgung liege Deutschland weit hinter einem Land wie etwa Schweden zurück. Insgesamt werde geschätzt, dass in deutschen Kliniken jedes Jahr über 40.000 Menschen sterben, weil sie nicht angemessen behandelt werden", so Porter im stern weiter. Man müsse den Patientennutzen in den Mittelpunkt stellen, fordert er: Behandlung und Versorgung müssten sich am Krankheitsbild des Patienten orientieren. "Dazu gehören etwa integrierte Behandlungseinheiten, also spezialisierte, interdisziplinäre Teams, die eine Krankheit gemeinsam behandeln und die Behandlungsergebnisse messen."


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