Das um Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis stieg in den ersten sechs Monaten um ein Fünftel auf 434 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte auf 1,4 Milliarden Euro zu - ein Plus von 19 Prozent. Die gestiegene Nachfrage nach Produkten der Infusions- und Generikatochter Kabi sowie ein Wachstum der Krankenhaustochter Helios Kliniken sorgten beim Umsatz in den ersten sechs Monaten für einen Anstieg von 17 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Konzernchef Ulf Schneider bekräftigte die bereits zweimal erhöhte Jahresprognose. Der Manager sieht den Konzern auf gutem Weg, im Gesamtjahr neue Bestmarken bei Umsatz und Gewinn aufzustellen: 2012 soll das Konzernergebnis währungsbereinigt um 14 bis 16 Prozent steigen (Vorjahr: 770 Mio Euro). Beim Umsatz rechnet das Management mit einem Plus von 12 bis 14 Prozent (Vorjahr: 16 Mrd Euro).
Rhön: Schneider spricht mit allen Beteiligten
Bei dem mit der Übernahme des Klinikbetreibers Rhön-Klinikum vorerst gescheiterten Medizinkonzerns Fresenius SE richtet sich das Interesse der Anleger bei der Zahlenvorlage auf die Frage, ob Fresenius einen zweiten Anlauf beim Rhön-Klinikum nehmen wird. Fest steht, dass Fresenius innerhalb eines Jahres ohne die Zustimmung des Rhön-Vorstandes und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) kein weiteres Übernahmenangebot abgeben kann. Die Bad Homburger loten derzeit die Möglichkeiten für einen zweiten Anlauf aus. Fresenius-Chef Ulf Schneider führe Gespräche mit allen Beteiligten, verlautete aus mit der Transaktion vertrauten Kreisen. Fresenius war Ende Juni mit seiner Übernahmeofferte gescheitert. Dem Konzern waren in dem Milliardendeal zwar rund 84 Prozent der Rhön-Anteile angedient worden. Der Eigner des Konkurrenten Asklepios, Bernard Broermann, verhinderte aber das Geschäft, indem er rund 5 Prozent der Rhön-Anteile erwarb. Neben Rhön-Gründer Eugen Münch habe es Gespräche zwischen Fresenius-Chef Schneider und Broermann gegeben, hieß es in den Kreisen. "Ergebnisse gibt es noch nicht, und ich glaube auch nicht, dass es eine schnelle Lösung geben wird", sagte eine Quelle am Freitag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Mehrere Szenarios möglich
Unter Analysten werden verschiedene Strategien diskutiert: Ein Szenario ist, dass sich Fresenius mit 50 Prozent plus eine Aktie an Rhön-Klinikum zufrieden gibt und sukzessive weitere Anteile übernimmt, um auf 70 oder 75 Prozent der Anteile zu kommen. Dazu müsste Schneider Rhön-Klinikum sowie die Konkurrenten Asklepios und Sana Kliniken mit ins Boot holen. Eine andere Möglichkeit wäre die Aufspaltung von Rhön unter der Fresenius-Tochter Helios und den beiden Wettbewerbern Asklepios und Sana.


Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen