Mitte 2010 waren bundesweit rund 806.000 Arbeitsuchende an Betriebe entliehen. Die Unternehmen nutzen die Zeitarbeit, um bei Auftragsspitzen oder projektbezogen einstellen und entlassen zu können, für die befristeten Arbeitnehmer ist es meist nur eine Notlösung aus der Arbeitslosigkeit: Obwohl für sie seit Mai 2011 gesetzliche Mindestlöhne gelten (7,79 Euro pro Stunde im Westen, 6,65 Euro im Osten), gehen Arbeitsplatzunsicherheit, mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten, die Wechsel der Einsatzorte und -bereiche sowie die Entlohnung auf die Nerven und auf die Knochen. Mit Folgen: Zeitarbeit macht krank, bestätigen neue Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK).
Zeitarbeiter sind generell mehr arbeitsunfähig (AU) als Beschäftigte in anderen Branchen. 2010 war jeder Leiharbeiter in Deutschland durchschnittlich 15 Tage krankgeschrieben, bei konventionellen Arbeitnehmern waren es gut 3,5 Tage weniger. Hauptsächlich deshalb, weil Zeitarbeiter oftmals in körperlich belastenden Tätigkeiten beschäftigt sind, die erfahrungsgemäß mit erhöhten Fehlzeiten einhergehen. Etwa ein Drittel der Differenz hat seine Ursache aber in der Zeitarbeit selbst.
Muskel-Skelett-Erkrankungen sind Spitzenreiter bei den Diagnosen unter Zeitarbeitern. Sie verursachten 2010 pro Kopf 3,4 Fehltage.


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