Zu konstanten Wechselkursen sei der Überschuss in den ersten drei Monaten prozentual zweistellig gestiegen, wie der im EuroStoxx 50 notierte Pharmakonzern am Donnerstag mitteilte. Der gute Start ins Jahr mit der Nachfrage nach Schweinegrippe-Impfstoff stimme ihn zuversichtlich, dass Sanofi-Aventis die Jahresziele erreichen werde, sagte Konzernchef Christopher Viehbacher in einer Telefonkonferenz. Unter dem Strich stieg der Überschuss wechselkursbereinigt um 16,2 Prozent auf 2,427 Milliarden Euro. Auf berichteter Basis war dies ein Plus von 9,7 Prozent.
Nach einer positiven Eröffnung drehten Sanofi-Aventis-Aktien zuletzt ins Minus und gaben um 1,97 Prozent nach. Börsianer erklärten dies mit der Umsatzentwicklung, die leicht unter der Markterwartung von 7,4 Milliarden Euro lag. Der Überschuss hätte jedoch die Markterwartungen übertroffen.
Für 2010 erwartet Sanofi-Aventis wegen Generikakonkurrenz unverändert ein schwächeres Gewinnwachstum als im Vorjahr. Zu konstanten Wechselkursen soll der Gewinn je Aktie um 2 bis 5 Prozent steigen. Der Ausblick sei ohne die Berücksichtigung einer möglichen Konkurrenz durch Nachahmer-Medikamente für den Blutverdünner Lovenox. Mögliche Auswirkungen der Gesundheitsreform in den USA habe Sanofi-Aventis bereits berücksichtigt, sagte Finanzvorstand Jerome Contamine ohne mögliche Auswirkungen zu quantifizieren.
Bis 2013 verlieren Sanofi-Bestseller wie das Krebsmittel Taxotere, der Blutverdünner Plavix, der Gerinnungshemmer Lovenox und auch Eloxatin ihren Patentschutz. Insgesamt ist nach Sanofi-Angaben rund ein Fünftel des Umsatzes bedroht. Um sich für die Zeit nach den Patentabläufen zu rüsten, will Sanofi-Aventis in den kommenden Jahren Kernbereiche wie die Diabetessparte, die Impfstoffe, das Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten (OTC), patentgeschützte Medikamente sowie die Präsenz in den Schwellenländern weiter verstärken. Zudem strebt Sanofi-Aventis mehr Forschungskooperationen an. Zudem sollen nach Angaben vom Februar die Kosten bis Ende 2013 um 2 Milliarden Euro reduziert werden.
Im ersten Quartal stieg der Gewinn pro Aktie zu konstanten Wechselkursen um 15,9 Prozent, während er auf berichteter Basis um 9,4 Prozent zulegte. Operativ steigerte Sanofi-Aventis wegen des erstarkten US-Dollar sein Ergebnis um 6,5 Prozent auf 3,302 Milliarden Euro. Angetrieben von der Nachfrage nach dem Diabetesmittel Lantus und aus den Schwellenländern nahm der Umsatz um 3,9 Prozent auf 7,385 Milliarden Euro zu. Während der Umsatz in den USA rückläufig war, verbuchte Sanofi-Aventis in den Schwellenländern ein Umsatzplus von 41 Prozent. In Europa legten die Erlöse um 3,1 Prozent zu.
Mit einem Wachstum von 56 Prozent auf 944 Millionen Euro wies Sanofi-Aventis mit den Impfstoffen zweistellige Zuwachsraten aus. Auf Produktebene war Lantus in den ersten drei Monaten das umsatzstärkste Medikament für den französischen Pharmakonzern mit einem Plus von 10,4 Prozent auf 790 Millionen Euro. Dagegen litt Plavix unter der Konkurrenz von Generikaherstellern und büßte rund 21 Prozent ein.
Um mehr als 80 Prozent brach der Umsatz von Eloxatin wegen der Konkurrenz in den USA ein. Erst vor wenigen Tagen hatte Sanofi-Aventis in den USA einen Patentstreit mit Generikaherstellern um das Krebsmittel für sich entschieden. "Es ist aber weiterhin schwierig zu sagen, wann die Hersteller wirklich den Verkauf ihrer Produkte einstellen werden", sagte Contamine. Hersteller wie Teva Pharmaceuticals , Fresenius Kabi und Sandoz von Novartis müssen den Verkauf ihrer billigeren Versionen am 30. Juni 2010 einstellen und dürfen erst wieder ab 9. August 2012 mit ihren Kopien auf den Markt. Sanofi-Aventis rechnet deshalb Anfang 2011 mit einer Erholung der Eloxatin-Nachfrage.


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