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IQWIGInstitut will Pharmabranche bei Nutzenbewertung ins Boot holen

Die Pharmaindustrie sollte sich nach Einschätzung des Instituts zur Arzneimittelprüfung IQWIG an der ab 2011 geforderten früheren Nutzenbewertung von Medikamenten beteiligen.

"Das IQWIG will den notwendigen Sachverstand für die frühe Beurteilung von Medikamenten auch von außen", sagte der seit September amtierende Chef des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (Iqwig), Jürgen Windeler, auf der "15. Handelsblatt Jahrestagung Health" am Montag in Berlin. Das Iqwig analysiert, welche Medikamente und Therapien nachweislich nützen und welche nicht.

Ab Januar werden mit dem Inkrafttreten des im November verabschiedete Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarkts (AMNOG) neue Medikamente in Deutschland erstmals flächendeckend einer sogenannten frühen Nutzenbewertung unterzogen. Das Gesetz soll verhindern, dass die Pharmafirmen wie bisher oft neue Mittel zu hohen Preisen auf den Markt bringen, die keinen echten Zusatznutzen im Vergleich zu bisherigen Therapien haben.

Innerhalb von drei Monaten werden die Medikamente an Hand von Nutzendossiers der Hersteller bewertet. Ergibt die Prüfung keinen Zusatznutzen, darf das Medikament nicht teurer sein als diese Therapien, also zum Beispiel als der von den Krankenkassen festgelegte Erstattungshöchstpreis für die Vergleichstherapien. Die Bewertung wird das Fundament für künftige Preisverhandlungen zwischen dem Hersteller und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung bilden.

Derzeit prüft das Iqwig im Auftrag des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vereinzelt Arzneimittel. "Das Neue an dem Gesetz ist, dass jetzt alle neu zugelassenen Medikamente systematisch einer solchen frühen Nutzenbewertung unterzogen werden", sagte Windeler. Im Kern gehe es bei dem neuen Gesetz um die Frage, welche Forderungen die Gesellschaft an ein neues Produkt stellen kann, so Windeler. Wenn der Zusatznutzen eines neuen Mittels nicht belegt werden könne, dann gebe es für das Mittel einen Festbetrag.

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