"Das zentrale Problem ist, dass es für neue Methoden keine verpflichtende wissenschaftliche Bewertung des Nutzens gibt", sagte die Chefin des Kassen-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, der "Ärzte Zeitung" (Donnerstag).
Immer wieder rufen neue Therapien im Milliardenmarkt der Klinik- Versorgung Zweifel hervor, obwohl sie bereits vielfach in deutschen Krankenhäusern angewendet werden. Pfeiffer forderte, zur Abhilfe müssten an Krankenhäusern Innovationszentren geschaffen werden, in denen neue Methoden vor der flächendeckenden Anwendung geprüft werden. "Nur was für den Patienten mit Sicherheit besser ist, soll auch über die neuen Innovationszentren hinaus in der Fläche eingeführt werden."
In den vergangenen zehn Jahren wurden beispielsweise mehr als 6.000 Menschen in Deutschland mit Hilfe von Robotern am Hüftgelenk operiert. Implantate sollen dadurch genauer passen. Studien zeigten nach Angaben der Kassen dann jedoch, dass diese Operationen nicht nur länger dauern als normalerweise - die Betroffenen litten auch häufiger unter bestimmten Schmerzen.
Ein anderes Beispiel betrifft Herzpatienten. So gibt es Herzklappen-Prothesen, für die nicht der Brustkorb geöffnet werden muss, sondern die über eine Ader eingeführt und dann entfaltet werden. Hier könnte es nach Ansicht der Kassen zu erhöhtem Schlaganfallrisiko oder anderen Komplikationen kommen.
Verfechter einer schnellen Einführung von Innovationen in den Klinikbetrieb betonen, nur so könnten Patienten schnell von neuen Entwicklungen profitieren.


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