Der Schaden erreiche fast eine Million Euro, sagte der Vorstandschef der KKH-Allianz, Ingo Kailuweit, am Donnerstag. Davon sei mehr als die Hälfte von der Krankenkasse wieder hereingeholt worden. Laut Schätzungen entstehe dem Gesundheitswesen durch manipulierte Rezepte, nicht erbrachte Behandlungen oder illegaler Zusammenarbeit von Ärzten und Unternehmen jährlich ein Verlust von mehreren Milliarden Euro. "Betrug im Gesundheitssystem darf sich nicht lohnen und wird von uns konsequent verfolgt", sagte Kailuweit.
Am häufigsten hätten sich Krankengymnasten und Physiotherapeuten bereichert (228 Fälle). Dagegen verursachten die Apotheker bei 67 Fällen mit 270.000 Euro den größten wirtschaftlichen Schaden. Aber auch gegen Ärzte und häusliche Pflegedienste gingen die insgesamt acht Ermittler der KKH-Allianz vor.
"Wenn es ums liebe Geld geht, so ist ein wenig Illegalität durchaus erlaubt - so scheint die Botschaft zu lauten", sagte Kailuweit. So soll ein Krankentransportunternehmer die Patienten in einem Auto befördert haben, mit der Krankenkasse rechnete er jedoch Fahrten in einem Krankentransportwagen ab. Eine Ergotherapeutin stellte Leistungen für Patienten in Rechnung, die in dem angegeben Zeitraum nicht in ihrer Praxis waren, sondern im Krankenhaus lagen. Spitzenreiter bei den Fallzahlen waren Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin.


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