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Asklepios expandiertKlinikgigant steigt bei KIS-Hersteller Meierhofer ein

Der Krankenhauskonzern Asklepios will zwischen 25 und 50 Prozent Anteile am Münchener KIS-Hersteller Meierhofer erwerben. Im Gegenzug bekommt Meierhofer den Zuschlag für den KIS-Betrieb an allen sieben Hamburger Asklepios-Kliniken.

Die "strategische Minderheitsbeteiligung" der Asklepios Kliniken an der Meierhofer AG soll zwischen 25 und 50 Prozent liegen, bestätigte eine Unternehmenssprecherin des Softwareunternehmens auf kma-Anfrage. Im "Krankenhaus-IT-Journal", das zuerst über die Beteiligungsabsicht berichtete, erklärte Unternehmensgründer und Vorstandschef Matthias Meierhofer: "Was ich nie wollte, ist, dass mich ein Wettbewerber aufkauft." Denn das Produkt und die Firma sollten nicht "kaputt gemacht" werden.

Doppelt hält besser: Partnerschaften mit Meierhofer und Agfa
Die Meierhofer AG ist die letzte inhabergeführte KIS-Schmiede in Deutschland. Zu den großen Anbietern von Krankenhausinformationssystemen (KIS) zählen Agfa, Cerner, Nexus, Telekom, I-Soft und die Compugroup. Marktführer ist Agfa. Interessanterweise hat Asklepios Agfa 2013 als Premiumpartner für die Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbh (AKV) auserkoren. In diesen derzeit 63 Kliniken soll das Agfa-KIS Orbis eingeführt werden. Die AKV macht rund die Hälfte des Unternehmensumsatzes aus, erklärt Asklepios-Sprecher Rune Hoffmann. Kein Teil der AKV sind die zu Asklepios gehörende Klinikkette Mediclin sowie die sieben Hamburger Kliniken. Sie entstammen dem ehemaligen Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK). 2004 erwarb Asklepios von der Hansestadt Hamburg insgesamt 74,9 Prozent der Anteile am LBK, der damit faktisch privatisiert wurde.


Kartellamt prüft derzeit den Einstieg bei Meierhofer
Welche Rolle Meierhofer und welche Agfa mittelfristig in der IT-Strategie von Asklepios spielen soll, bleibt unklar. Über den Preis und die genaue Höhe der jetzt vereinbarten Beteiligung machten Asklepios und Meierhofer keine Angaben. Derzeit prüft die Abteilung Fusionskontrolle des Bundeskartellamts den Erwerb der Meierhofer-Anteile durch Asklepios. Das Hamburger Unternehmen ist Deutschlands zweitgrößter Klinikbetreiber mit einem Jahresumsatz von über drei Milliarden Euro.

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