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PharmaindustrieKosten für Übernahme lassen Merck-Gewinn einbrechen

Die Übernahme des Wettbewerbers Schering-Plough hat dem US-Pharmakonzern Merck & Co im dritten Quartal erneut einen Gewinnrückgang eingebrockt.

Der Überschuss vor Minderheiten sei wegen Abschreibungen und Restrukturierungskosten um rund 90 Prozent auf 371,7 Millionen US-Dollar eingebrochen, teilte Merck & Co am Freitag im US-Bundesstaat New Jersey mit. Das Ergebnis pro Aktie fiel auf 0,11 Dollar nach 1,61 im Vorjahreszeitraum. Merck-Chef Richard T. Clark zeigte sich mit der Entwicklung des dritten Quartals und dem ersten Jahr als gemeinsames Unternehmen zufrieden.

Vor Sonderposten steigerte die im US-Leitindex Dow Industrial Average gelistete Merck & Co den Gewinn pro Aktie auf 0,85 Dollar und übertraf damit die Markterwartungen. Im Vorjahr hatten noch 0,90 Dollar in den Büchern gestanden. Durch die Übernahme verdoppelte sich der Umsatz fast und stieg auf 11,125 Milliarden Dollar. Im dritten Quartal wies der US-Konzern in Zusammenhang mit der Übernahme 1,4 Milliarden Dollar an Belastungen für Kaufpreisanpassungen und Abschreibungen aus. Zudem habe Merck 950 Millionen Dollar in Zusammenhang mit Untersuchungen eines Gerichts im Bundesstaat Massachusetts für das vor Jahren vom Markt genommene Schmerzmittel Vioxx zurückgestellt.

Konzernchef Clark sieht sich mit den Einsparungen auf gutem Weg. Bis 2012 will Merck & Co Synergien in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar jährlich erzielen. Merck hatte die 41 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Schering-Plough Anfang November 2009 abgeschlossen. Mit seinem wichtigsten Produkt, dem Asthmamittel Singulair, verbuchte Merck & Co einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar, ein Plus von zwölf Prozent.

Im Gesamtjahr 2010 strebt der Konzern einen Umsatz zwischen 45,4 und 46,1 Milliarden Dollar an. Der Gewinn je Aktie soll 3,31 bis 3,39 Dollar erreichen. Der Zusammenschluss zum zweitgrößten Pharmakonzern der Welt kostet nach früheren Angaben etwa 16.000 der 106.000 Mitarbeiter den Job.

Merck & Co. ist nicht zu verwechseln mit der deutschen Merck KGaA . Die beiden Unternehmen haben gemeinsame Wurzeln, gehen seit dem ersten Weltkrieg aber getrennte Wege. Außerhalb von Nordamerika tritt Merck & Co., um Verwechslungen zu vermeiden, als MSD Merck Sharp and Dohme auf./ep/stb/wiz

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