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Steigende GesundheitskostenMedco-Chef warnt vor hyperinflationärem Umfeld

Der US-Pharmakonzern Medco warnt vor steigenden Kosten in den Gesundheitssystemen großer Industrienationen.

"Wir haben ein hyperinflationäres Umfeld geschaffen", sagte Vorstandschef David Snow dem "Handelsblatt" (Freitag). Das schlechte Management bei der Behandlung chronisch Kranker sorge dafür, dass allein in den USA pro Jahr rund 350 Milliarden Dollar verschwendet würden. Snow betonte, die Steigerungsraten in Europa und "insbesondere in Deutschland" lägen inzwischen höher als in Amerika. "Viele Länder haben unterschiedliche Gesundheitssysteme entwickelt, aber alle haben ihre Fehler, und die Kosten dieser Systeme steigen mit großer Geschwindigkeit in unerträgliche Höhen."

Medco gründete im Sommer ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Stuttgarter Pharmahändler Celesio , um mit seinen IT-basierten Gesundheitslösungen nach Europa zu expandieren. Dabei sollen die Effizienz von Arzneimitteltherapien erhöht und die Versorgung chronisch kranker Patienten verbessert werden. Einer Übernahme von Celesio, über die in der Branche regelmäßig spekuliert wird, erteilte der Medco-Chef eine klare Absage: "Ich bin nicht interessiert, in die Massendistribution einzusteigen. Das ist im Grunde nur Logistikgeschäft. Unser Fokus liegt darauf, Kunden auf der Patienten-Ebene zu bedienen", sagte Snow.

Der 55 Jahre alte Manager gilt als Architekt eines der erfolgreichsten Ausgliederungen in der US-Pharmageschichte. 2003 von Merck & Co . abgespalten, baute Snow den reinen Zwischenhändler zu einem Schwergewicht aus, der in immer neue Bereiche des Gesundheitswesens einsteigt. Inzwischen bezieht etwa jeder fünfte US-Amerikaner seine Arznei über den Großeinkäufer aus New Jersey. Der Konzernumsatz von Medco dürfte 2010 auf 65 Milliarden Dollar steigen./enl/wiz

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