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Universitätsklinikum Giessen und MarburgMehr Gehalt für Ärzte am UKGM

Die rund 1.000 weiterhin beim Land Hessen beschäftigten Ärzte des privatisierten Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) erhalten ab Juli 2,1 Prozent mehr Gehalt. Auch die Zuschläge für Nacht- und Bereitschaftsdienste erhöhen sich.

Ab Juli erhalten die Ärzte 2,1 Prozent mehr Gehalt. Ein Jahr später werden die Gehälter nochmals um 2,2 Prozent erhöht. Auf diesen Tarifabschluss haben sich Landesregierung und die Ärztegewerkschaft Marburger Bund nach drei Verhandlungsrunden geeinigt, teilte das Innenministerium in Wiesbaden mitteilte. Die Mindestlaufzeit für den Tarifvertrag betrage 26 Monate bis zum 30. Juni 2017.

Höhere Zuschläge
Innenstaatssekretär Werner Koch (CDU) sprach als Verhandlungsführer des Landes von einem tragbaren Kompromiss. Außerdem enthält der Tarifabschluss eine spürbare Erhöhung der Nachtarbeitszuschläge sowie der Zuschläge für die Zeit des Bereitschaftsdienstes an Sonntagen.

UK Frankfurt übernimmt Tarifabschluss
Das UKGM ist seit 2006 privatisiert, die betroffenen Ärzte sind jedoch Beschäftigte des Landes. Auf der Arbeitgeberseite waren laut Ministerium auch die Verantwortlichen der Rhön-Klinikum AG als Eigentümer und des Uniklinikums als Unternehmen beteiligt. Die Goethe-Universität in Frankfurt habe sich für die Ärzte des dortigen Uni-Klinikums der Tarifeinigung angeschlossen.

Fusion und Privatisierung sorgen weiter für Diskussionen
Die Fusion der früher eigenständigen Unikliniken Gießen und Marburg im Jahr 2005 sowie die Privatisierung wenige Monate danach, sorgt heute, zehn Jahre später, nach wie vor für Kontroversen. „Vor dem Verkauf waren die Uni-Kliniken eher eine Konkurrenz gegen alle umliegenden Krankenhäuser”, sagte der Leiter des Centrums für Krankenhaus-Management der Uni Münster, Wilfried von Eiff. Natürlich konkurriere man miteinander. „Aber in den letzten Jahren hat sich eine recht gute Zusammenarbeit entwickelt, insbesondere im Bereich Kardiologie, Rheumatologie oder Onkologie. Das finde ich sehr positiv, gerade für die Patienten.”

Die beiden Unikliniken waren am 1. Juli 2005 zum Uni-Klinikum Gießen-Marburg (UKGM) zusammengeschlossen worden. Anfang 2006 verkaufte das Land das Krankenhaus an die Rhön-Klinikum AG, den damals zweitgrößten privaten Klinikkonzern in Deutschland. Seitdem gibt es immer wieder Streit um das privatisierte UKGM, Betriebsräte etwa sehen eine schwierige Personallage und hohe Arbeitsbelastung. Aus Sicht von Klinik-Chef Martin Menger ist das UKGM „nach einer schwierigen Startphase nun auf einem guten, soliden Weg”. Der Druck auf Ärzte und Pfleger steige an allen Krankenhäusern und könne nicht einseitig dem privaten Betreiber zugeschrieben werden.

 

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