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PharmaindustrieMerck gibt Rechte an Parkinson-Mittel Safinamid zurück

Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck will nach dem Aus für das Parkinson-Mittel Safinamid sämtliche Rechte an Newron Pharmaceuticals zurückgeben.

Die im April 2012 wirksame Beendigung der Vereinbarung werde im vierten Quartal des laufenden Jahres zu zusätzlichen Kosten von etwa 40 Millionen Euro für die Sparte Merck Serono führen, teilte der Dax-Konzern am Freitag mit. Merck steht nach den jüngsten Enttäuschungen in der Pharmasparte Merck Serono mit der gescheiterten Zulassung des Multiple Sklerose-Mittels Cladribin und dem Rückschlag für Safinamid vor einer Neuausrichtung.

Der Umbau hinterließ bereits in der Halbjahresbilanz Spuren. Merck musste seine Prognosen für 2011 nach unten korrigieren und überraschte den Markt mit einem Quartalsverlust und Abschreibungen in Millionenhöhe. Wegen der Einmaleffekte erwarten die Hessen 2011 ein operatives Ergebnis von etwa 1 Milliarde Euro. Zuvor wurden 1,48 bis 1,6 Milliarden Euro (VJ: 1,1 Mrd Euro) in Aussicht gestellt. Für die Gesamterlöse wurde die Prognose auf 10 Milliarden bis 10,4 Milliarden Euro gesenkt (VJ: 9,29). Zuvor wurden 10,2 bis 10,7 Milliarden Euro angepeilt.

Merck hatte den Buchwert von Safinamid bereits im vierten Quartals des Vorjahres reduziert und im zweiten Quartal 2011 komplett abgeschrieben. Das Parkinson-Mittel konnte 2010 das erklärte Hauptziel für Verbesserungen bei Bewegungsstörungen nicht erreichen. Die Darmstädter hatten die weltweiten Exklusivrechte zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Safinamid bei Parkinson-Erkrankung und anderen therapeutischen Anwendungen im Rahmen einer Vereinbarung mit Newron im Jahr 2006 erworben.

Details zur Neuausrichtung des Pharmageschäfts sollen im kommenden Jahr mitgeteilt werden. Seit Januar leitet Stefan Oschmann das Arzneimittelgeschäft. Mit Matthias Zachert kam am 1. Juni auch ein neuer Finanzvorstand. Unter Analysten machten zuletzt Schätzungen die Runde, der Konzern könnte im Pharmabereich versuchen, mehrere Hundertmillionen Euro einzusparen. Die Zahlen für das dritte Quartal will Merck am 26. Oktober vorlegen.

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