Merck-Titel verloren bis 10.30 Uhr 0,20 Prozent auf 60,60 Euro, während die Papiere von Bayer 0,23 Prozent auf 47,40 Euro einbüßten. Gleichzeitig lag der Dax lediglich mit 0,13 Prozent bei 6.048,81 Zählern im Minus. Novartis-Papiere waren zugleich Spitzenreiter im Swiss-Market-Index (SMI) .
Das Novartis-Medikament Gilenia gegen Multiple Sklerose (MS) hat in den USA einen weiteren Schritt zur Zulassung genommen. Das Beratergremium der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA habe bestätigt, dass Gilenia Symptome der Krankheit reduziere und verzögere, teilte der Schweizer Pharmakonzern mit. Noch seien allerdings weitere Daten zur Wirkung nötig. Im Falle einer Zulassung durch die FDA könnte Gilenia mit Mercks Medikament Cladribin und dem schon auf dem Markt befindlichen Betaseron von Bayern konkurrieren. Die endgültige Entscheidung über eine Zulassung von Gilenia wird für September erwartet. Es wäre die erste Tablette zur Bekämpfung von MS.
Novartis mit Vorsprung
Ein Händler sagte, Novartis scheine gegenüber Merck nun einen Schritt voraus zu sein, was die Entwicklung eines MS-Medikaments in Tablettenform angehe. Auch nach Meinung von Commerzbank-Analyst Volker Braun hat sich der Vorsprung von Novartis vergrößert. Merck habe im Fall seiner MS-Tablette Cladribin seinen Antrag auf Zulassung Anfang dieser Woche erst neu eingereicht, sieben Monate nach einer ersten Ablehnung durch die FDA.
Analyst Andreas Heine von Uni Credit betonte, dass die FDA im Normalfall den Empfehlungen des Beratergremiums folge, was klar für eine Zulassung von Gilenia spreche. Besonders in den USA sei angesichts der möglichen Zulassungen für Genenia und Cladribin mit einem verschärften Wettbewerb zu rechnen. Das sei zwar nicht neu, belaste Bayer-Papiere aber dennoch. Zudem erwartet er, dass das Novartis-Medikament Extavia zusätzlichen Druck auf Bayers Betaseron ausübt. Extavia ist das gleiche Produkt wie Betaseron, Novartis hatte die Rechte für eine eigene Version vom deutschen Konzern im Zusammenhang mit der Übernahme des US-Unternehmens Chiron erhalten.
Bayer selbst befürchte in den USA in diesem Jahr beim Verkauf von Betaseron einen Rückgang zwischen fünf und zehn Prozent, schrieb Heine. Er beließ seine Bewertung für Bayer-Titel auf "Hold" und das Kursziel auf 54,00 Euro.


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