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Jahresabschluss 2022Minus des Ortenau Klinikums geringer als erwartet

Das Ortenau Klinikum konnte das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz in Höhe von 455,9 Millionen Euro abschließen. Die Bilanz weist ein Minus von rund 8,3 Millionen Euro aus – ein geringerer Fehlbetrag als angenommen.

Ortenau Klinikum
Ortenau Klinikum
Das Ortenau Klinikum ist ein kommunaler Klinikverbund in Baden-Württemberg.

In der Kreistagsitzung vom 18. Juli 2023 hat das Ortenau Klinikum seinen Jahresabschluss 2022 vorgestellt. Zwar weist der Jahresabschluss einen Bilanzverlust von rund 8,3 Millionen Euro auf, doch ist dieser rund 3,7 Millionen Euro geringer als im Nachtragswirtschaftsplan kalkuliert. Zugleich konnte das Ortenau Klinikum seinen Umsatz zum Vorjahr um rund drei Prozent auf über 455,9 Millionen Euro steigern. Die Investitionen des Ortenau Klinikums belaufen sich für 2022 auf über 43,1 Millionen Euro.

Unzureichende Krankenhausfinanzierung kritisiert

Als wichtigster Arbeitgeber im Ortenaukreis beschäftigte das Klinikum im vergangenen Jahr über 5900 Mitarbeitende, darunter 563 Auszubildende. Während das Patientenaufkommen 2022 mit rund 60 000 stationären Patient*innen entsprechend dem Bundestrend um rund 3,88 Prozent leicht gesunken ist, hat sich die Ambulantisierung von bisher stationär erbrachten Leistungen weiter beschleunigt. Die Zahl der ambulanten Behandlungen im Ortenau Klinikum stieg 2022 auf über 176 000. Das bedeutet eine Zunahme um 6,35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Wie viele andere Kliniken auch, hat das Ortenau Klinikum mit dieser Erlös-Kosten-Schere zu kämpfen.

Das Jahresergebnis kommentierte Vorstandsvorsitzender Christian Keller vor dem Hintergrund der nach wie vor unzureichenden Krankenhausfinanzierung in Deutschland. Während die Krankenhauserlöse im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr lediglich um die Veränderungsrate von rund 2,3 Prozent gestiegen seien, hätten sich die Kosten in 2022 für die Krankenhäuser im Durchschnitt um rund zehn Prozent erhöht:

„Wie viele andere Kliniken auch, hat das Ortenau Klinikum mit dieser Erlös-Kosten-Schere zu kämpfen. Das Spannungsfeld zwischen einer nicht auskömmlichen Krankenhausfinanzierung in Deutschland, einem sich verschärfenden Fachkräftemangel und enormen Preissteigerungen für Sach-, Energie-, und Personalkosten lässt auch für die kommenden Jahre deutliche Verluste erwarten.“ 

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