"Die erfolgreich abgeschlossene Installation unserer HuCAL-Technologie bei Novartis war das bedeutendste Ereignis im ersten Quartal", sagte Morphosys-Chef Simon Moroney am Freitag bei Vorlage der Zahlen für die ersten drei Monate. Finanziell habe die Meilensteinzahlung in zweistelliger Millionenhöhe Morphosys ein Rekordquartal beschert - dies werde dazu beitragen, dass 2011 ein Umsatzwachstum von mehr als 20 Prozent erreicht werde.
An der Börse kamen die Zahlen und die Bekanntgabe eines weiteren Forschungsfortschritts mit dem US-Unternehmen OncoMed Pharmaceuticals gut an: Im frühen Handel legte die im TecDax-notierte Morphosys-Aktie um 1,22 Prozent auf 19,10 Euro zu. Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank sprach von einem starken Quartal. Wie erwartet habe Morphosys den Jahresausblick bestätigt. Das bedeute, dass in den kommenden Quartalen auch mal ein operativer Verlust verbucht würde.
NOVARTIS-ZAHLUNG SORGT FÜR FULMINANTEN GEWINN- UND UMSATZANSTIEG
Im ersten Quartal schnellte der Gewinn von 3,2 Millionen Euro im Vorjahr auf 18,8 Millionen Euro in die Höhe. Das operative Ergebnis sei auf 28,8 Millionen Euro (Vorjahr: 4,7) gestiegen. Der Umsatz verbesserten sich um mehr als das Doppelte auf 48,6 Millionen Euro. Morphosys-Chef Moroney bekräftigte ungeachtet des Boomquartals den Ausblick: 2011 wird mit einem Umsatzanstieg auf 105 bis 110 Millionen Euro (VJ: 87) gerechnet. Das operative Ergebnis soll auf 10 bis 13 Millionen Euro steigen (VJ: 9,8).
Der Evotec-Konkurrent verdient sein Geld hauptsächlich mit Forschungskooperationen mit Pharmakonzernen wie Novartis, Roche , Pfizer oder auch Boehringer Ingelheim. Bei Forschungsfortschritten werden sogenannte Meilensteinzahlungen in Millionenhöhe seitens der Pharmapartner fällig. Auf den Zeitpunkt der Zahlung hat die Biotech-Firma in der Regel keinen Einfluss. Morphosys hat sich auf die Entwicklung menschlicher Antikörper spezialisiert, um Medikamente zur Behandlung von Krebs, Rheuma oder Multiple Sklerose zu entwickeln.
2011 will Morphosys große Fortschritte machen: Dafür will der Konzern 40 bis 45 Millionen Euro in die firmeneigene Forschung und Entwicklung stecken: Bis Jahresende soll die firmeneigene und die mit Partnern aufgebaute Pipeline bis zu 22 Entwicklungskandidaten in der klinischen Entwicklung aufweisen. Ende März umfasste die Forschung insgesamt 74 Programme, von denen sich 17 in der klinischen Entwicklung befanden. Der Forschungsfortschritt in der Partnerschaft mit OncoMed sei der erste klinische Meilenstein im laufenden Jahr, sagte Forschungsvorstand Marlies Sproll./ep/ksb/tw


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