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Nach GewinnplusNovartis schraubt Ausblick nach oben

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat nach einem prozentual zweistelligen Gewinnanstieg seinen Ausblick für 2010 nach oben geschraubt.

Neben einer strikten Kostenkontrolle habe der Konzern im zweiten Quartal von der Nachfrage nach jüngeren Produkten profitiert, sagte Vorstandschef Joseph Jimenez am Donnerstag in Basel. Der Roche-Konkurrent hofft, mit den jüngsten Neueinführungen die erwarteten Umsatzeinbußen durch auslaufende Patente für das Kernprodukt Diovan in den kommenden Jahren mehr als wett machen zu können. An der Börse wurde die Quartalsbilanz mit einem Kursanstieg quittiert. Die im Leitindex Swiss-Market-Index (SMI ) notierte Aktie kletterte im frühen Handel um 1,2 Prozent auf 54,40 Schweizer Franken.

Novartis übertraf mit der Quartalsbilanz die Erwartungen der Börse: Der Überschuss kletterte um 19 Prozent auf 2,437 Milliarden US-Dollar, während der Umsatz auf 11,716 Milliarden Dollar zulegte (Vorjahr: 10,546). Das operative Ergebnis stieg um ein Viertel auf 2,961 Milliarden Dollar.

Novartis-Chef erhöht Umsatzprognose

Der seit Februar amtierende Nachfolger des langjährigen Novartis-Chefs Daniel Vasella zeigte sich zuversichtlich: "Ich freue mich, dass Novartis im zweiten Quartal 2010 erneut starke zweistellige Wachstumsraten erzielt und damit die Marktentwicklung übertroffen hat." Basierend auf der "starken" Performance im ersten Halbjahr erhöhte er die Umsatz-Prognose auf Konzernebene: Bei konstanten Wechselkursen und den Augenmittelspezialisten Alcon ausgenommen wird nun ein Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erwartet. Bisher hatte der Pharmariese ein Nettoumsatzwachstum in Lokalwährungen im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Die Schweizer wollen die Mehrheitsbeteiligung von 77 Prozent an Alcon weiterhin Ende drittes Quartal oder im vierten Quartal abschließen. Bisher stemmt sich der Ausschuss unabhängiger Verwaltungsräte von Alcon dagegen. Er fordert eine Aufbesserung des Angebotes.

Krebsmedikamente legen zu

In seinem Pharmageschäft profitierte Novartis von der anhaltenden Nachfrage nach Krebsmedikamenten wie Glivec oder Femara, während der Umsatz des Blutdruckmittels Diovan fast auf Vorjahresniveau stagnierte. Novartis-Chef Jimenez bekräftigte während einer Telefonkonferenz den Ausblick für das Pharmageschäft - die größte Sparte des Konzerns: "Wir waren bereits im mittleren Bereich unserer Guidance für die Pharma-Division, nun sind wir am oberen Ende." Es werde unverändert für 2010 eine Zuwachsrate in Lokalwährungen im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Auch in der Sparte mit Nachahmermedikamenten (Generika) konnte Novartis im zweiten Quartal ein Umsatz- und operatives Ergebnisplus verbuchen. Volumensteigerungen von 20 Prozentpunkten konnten den Preisverfall von sieben Prozentpunkten mehr als ausgleichen. Das operative Kernergebnis verbesserte sich laut Novartis dabei um 19 Prozent auf 364 Millionen Dollar.

Große Hoffnungen setzt der Pharmakonzern auf das orale Multiple-Sklerose-Mittel Gilenia (FTY720). Ein Beraterausschuss der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA hatte die Tablette im Juni gegen die Autoimmunerkrankung zur Zulassung empfohlen. Ob das Mittel letztendlich zugelassen wird, entscheidet die FDA am 21. September. Die Schweizer konkurrieren dabei mit dem Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA . Eine Tablette wäre für Patienten mit Vorteilen verbunden, denn alle derzeit zugelassenen Mittel müssen gespritzt werden. Der Novartis-Chef verspricht sich von Gilenia künftig einen jährlichen Spitzenumsatz von mehr als 1 Milliarde Dollar.

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