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WettkampfNovartis und Merck im Kopf-an-Kopf-Rennen um Multiple-Sklerose-Mittel

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis und der deutsche Konkurrent Merck liefern sich im Wettlauf um ein neues Multiple-Sklerose-Mittel ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Novartis beantragte in den USA und bei der EU die Zulassung des Medikaments FTY720 und holte damit gegenüber der Konkurrenz leicht auf. Auf den Markt kommen soll die Novartis Tablette in einer Dosierung von 0,5 Milligramm, wie Novartis in der Nacht zum Donnerstag bekanntgab. Dies sei das Ergebnis aus zwei spätklinischen Phase-III-Studien. Der Basler Konzern hatte auch eine höhere Dosis von 1,25 Milligramm getestet.

Das Konkurrenzprodukt von Merck mit dem Namen Cladribin ist ebenfalls noch nicht zugelassen. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hatte Ende November einen Zulassungsantrag für Cladribin zurückgewiesen, womit sich der Verkaufsstart auf dem größten Pharmamarkt der Welt verzögert. In Europa läuft das Zulassungsverfahren für die Merck-Tablette bisher regulär. Merck verfügt mit Rebif - dem umsatzstärksten Produkt der Pharmasparte - bereits über ein Mittel zur Behandlung der entzündlichen Erkrankung des Nervensystems. 2008 spülte Rebif dem Darmstädter Dax-Konzern einen Umsatz von 1,33 Milliarden Euro in die Kassen.

Milliardenumsatz möglich
Den beiden Medikamenten wird Blockbuster-Potenzial zugetraut, also ein Jahresumsatz von 1 Milliarden US-Dollar oder mehr. Sie würden Multiple-Sklerose-Patienten große Vorteile bieten, weil die bisher verfügbaren Mittel gegen die unheilbare Krankheit gespritzt werden müssen.

Derzeit arbeiten neben Merck und Novartis auch Biogen-Idec an einer Pille gegen die Autoimmunerkrankung. Merck und das US-amerikanische Biotech-Unternehmen Biogen Idec sind bereits mit Injektionen auf dem auf von Analysten auf 8,6 Milliarden US-Dollar geschätzten Markt für die Behandlung von Multipler Sklerose vertreten. Zu den Marktführern gehören auch der weltweit größte Generikahersteller Teva Pharmaceuticals und der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern Bayer.

Weltweit leiden bis zu 2,5 Millionen Menschen an der in Schüben auftretenden Krankheit, die das zentrale Nervensystem angreift.

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