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MedizintechnikPhilips spaltet sich auf

Philips stellt sich komplett neu auf: Ein eigenständiges Unternehmen soll künftig Lichtsysteme produzieren, ein zweites Gesundheits- und Verbrauchelektronik. Der Markt drängt die Niederländer zum Handeln: Für 2014 müssen sie erst einmal ihre Gewinnziele kassieren.

Der niederländische Philips-Konzern will seine traditionsreiche Beleuchtungssparte vom übrigen Geschäft trennen und sich dazu in zwei eigenständige Unternehmen aufspalten. Das kündigte der Konzern am Dienstag überraschend in Amsterdam an. Die Bereiche Gesundheit und Verbraucherelektronik sollen zusammengelegt werden. In diesen Sparten lag der Umsatz 2013 bei 15 Milliarden Euro und damit mehr als doppelt so hoch wie bei der Beleuchtung mit 7 Milliarden Euro. Beide sollen den Namen Philips tragen und den Hauptsitz in den Niederlanden haben, erklärte Vorstandschef Frans van Houten. Den Wegfall von Arbeitsplätzen schloss er nicht aus.

Nach Ansicht von Philips werden beide künftig eigenständigen Unternehmen führend in ihren jeweiligen Märkten sein. Das Unternehmen rechnet daher auch nicht mit einem Abbau von Stellen in der Produktion. In Deutschland hat Philips drei Standorte. Neben dem Hauptsitz in Hamburg, sind dies Aachen mit Schwerpunkt Beleuchtung und Forschung sowie Böblingen, wo Patientenüberwachungssysteme hergestellt werden. Der Siemens-Konkurrent reagiert mit dem Umbau auf Veränderungen auf dem Beleuchtungsmarkt und einen Trend zu einem gesunden Lebensstil. "Ich erkenne die große Bedeutung dieser Entscheidung", sagte Philips-Chef van Houten gegenüber Journalisten, "aber es ist der richtige Zeitpunkt für diesen strategischen Zug".

Der einstige Produzent von Glühbirnen will nun Licht-Systeme verkaufen. Als Beispiel nannte Van Houten die Beleuchtung ganzer Städte aber auch flexible Systeme für Privathaushalte. Bis 2016 soll das neue Licht-Unternehmen auf eigenen Füssen stehen, erwartet Van Houten. Dabei würden mehrere Optionen "für alternative Eigentumstrukturen mit direktem Zugang zu den Kapitalmärkten" untersucht. Große Chancen sieht Philips auch durch die Zusammenlegung der Bereiche Medizintechnik und Verbraucherelektronik. Als Beispiel nannte der Konzern-Chef Zahnbürsten, die über das Smartphone Daten an Zahnärzte übermitteln können.

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