Dennoch sind die Niederländer mit Blick auf das zweite Halbjahr vorsichtig. Trotz des erfreulichen Abschneidens in den ersten drei Monaten bleibe die wirtschaftliche Unsicherheit hoch und die Konsumstimmung gedrückt, sagte Konzernchef Gerard Kleisterlee am Montag in Amsterdam. Einige Schlüsselmärkte wie der Bausektor müssten sich erst noch erholen. Die Umsatzdynamik des ersten Quartals dürfte sich aber im zweiten Quartal fortsetzen, sind die Niederländer zumindest mittelfristig zuversichtlich. Im frühen Handel stieg der Philips-Kurs um rund vier Prozent.
Zwischen Januar und Februar schrieben die drei Sektoren Medizintechnik, Elektrogeräte und Lichttechnik allesamt schwarze Zahlen. Allerdings trugen auch die Sparmaßnahmen der Vergangenheit zum wieder besseren Abschneiden bei. 2009 hatte Philips seinen langwierigen Konzernumbau im Großen und Ganzen abgeschlossen, rechnet aber beispielsweise im Lichtgeschäft auch 2010 mit weiteren Kosten für den Umbau. Im ersten Quartal verbuchte der Konzern dann auch Umbaukosten von 50 Millionen Euro. Im vierten Quartal waren es allerdings noch 423 Millionen gewesen. Für das zweite Quartal kalkulieren die Niederländer mit Umbaukosten von 100 bis 125 Millionen Euro.
LICHTSPARTE MIT GRÖSSTEM GEWINNBEITRAG
Besonders deutlich war die Erholung bei Elektrogeräten. Auch das Geschäft mit Fernsehern, vom dem sich Philips 2009 teilweise getrennt hatte, lief wieder besser. Angesichts der Fußball-WM rechnet der Konzern im laufenden zweiten Quartal mit starker Nachfrage für seine TV-Geräte. Für die Heim- und Unterhaltungselektronik wollen die Niederländer zudem ihr Werbebudget nach oben schrauben. In der umsatzstärksten Sparte mit Elektrogeräten will sich Philips stärker auf die Felder Genuss und Gesundheit konzentrieren und sich aus der von der asiatischen Konkurrenz geprägten Konsumelektronik etwas zurück ziehen.
Den größten Ergebnisbeitrag lieferte die Lichtsparte. Vor Steuern und Zinsen (EBIT) verdiente Philips hier 204 Millionen Euro nach einem Verlust von 36 Millionen Euro vor einem Jahr. Die Wende brachte das wachsende Geschäft mit Lampen für die Autobauer und Endkunden. Besonders stark wuchs das Lichtgeschäft in China, Indien und Lateinamerika. Allgemein halfen vor allem der Trend zu stromsparenden Leuchtdioden (LED) und die um rund 1.200 Menschen reduzierte Zahl der Mitarbeiter in der Lichtsparte.


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