In der Rhein-Main-Region wuchs der Umsatz des Zweiten Gesundheitsmarktes zwischen 2009 und 2012 um 17 Prozent , mit 3,6 Milliarden Euro trug er dort 2012 zum Branchenwachstum bei. Im Bundesland Hessen lag die Wachstumsrate bei 5,6 Prozent und der Umsatz 2012 bei 5,6 Milliarden Euro, so das Ergebnis einer Untersuchung der Initiative Gesundheitswirtschaft Rhein-Main. „Das bedeutet mehr Wohlstand, mehr Arbeitsplätze und mehr Steuereinnahmen für die Öffentliche Hand in Hessen und Rhein-Main“, sagt der Vorsitzende der Initiative Florian Gerster. In Hessen sorgt der Zweite Gesundheitsmarkt für rund 30.000, in Rhein-Main für circa 28.000 Vollkraftstellen. Insgesamt wurden in Deutschland 2012 rund 14 Prozent der insgesamt 300 Milliarden Euro Gesundheitsausgaben von Selbstzahlern aufgebracht – also 42 Milliarden Euro.
Alternative Erlöschancen für Krankenhäuser
Prosperierende Felder des Zweiten Gesundheitsmarktes sind Leistungen wie Laser- und Liedchirurgie, Fettabsaugen, Nasenkorrekturen, Ultraschalluntersuchungen und die Früherkennung des Grünen Stars (Glaukom). Aber auch der Gesundheitstourismus, die Komplementärmedizin und Individuelle Gesundheitsleistungen (Igel) von niedergelassenen Ärzten spielen eine Rolle.
Für Krankenhäuser sei der Zweite Gesundheitsmarkt eine gute Gelegenheit, neue Patientenkreise und alternative Finanzierungswege zu erschließen, meint Florian Gerster. „Kliniken tun gut daran, wenn sie schönheitschirurgische und anderen Leistungen nicht als Firlefanz abtun, sondern sich vorurteilsfrei auseinandersetzen.“ So gebe es die Möglichkeit, mit Akteuren des Zweiten Gesundheitsmarktes zusammenzuarbeiten und sie etwa durch eine Belegarztstation in die ohnehin vorhandene Infrastruktur des Krankenhauses einzubinden. „Das Krankenhaus bietet mit seinem OP, seiner Anästhesie und seinen Intensivstationen bei Eingriffen eine Sicherheit, die Patienten und niedergelassene Ärzte gleichermaßen zu schätzen wissen.“


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