Ein großer Teil der Aufbereitung erfolgt gemäß den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts mittlerweile maschinell und die Prozesse sind validiert. Es stellt sich jedoch manchmal die Frage, ob in den hoch technisierten Einheiten Routineprüfungen mit entsprechenden Prüfmitteln überhaupt noch durchgeführt werden müssen.
Ohne im Detail auf die einschlägigen nationalen und internationalen Normenwerke einzugehen, muss die Antwort ja lauten. Einerseits können menschliche Fehler nie ausgeschlossen werden, denn der Mensch ist selbst nicht validierbar und das Personal in den Abteilungen wechselt oft. Andererseits leiden auch Maschinen unter Defekten oder Verschleiß. Doch das Ergebnis einer Aufbereitung muss immer 100% sein: Ein bisschen steril gibt es nicht. Letztendlich ist jeder Aufbereitungsprozess ein einzigartiges Ereignis und um das Beispiel der Sterilisation herauszugreifen, kann über die Aufzeichnung der physikalischen Messwerte nicht unbedingt festgestellt werden, ob überall im Sterilisator angemessene Bedingungen erreicht wurden. Schon der Zugriff anderer Einrichtungen auf die Dampfversorgung und nicht zuletzt die Beladung selber können die Sterilisationsbedingungen erheblich beeinflussen. Chemische und biologische Indikatoren bieten hier die Möglichkeit, bestimmte Probleme innerhalb des Sterilisators schnell aufzudecken, bevor ein unsteriles Gut freigegeben wird. Dies gilt analog auch für die maschinelle Reinigung und Desinfektion oder bei der Verwendung von Ultraschallbädern.
Welche Prüfmittel verwendet werden, liegt in der Verantwortung des Betreibers. Es macht jedoch keinen Sinn, mit wenig leistungsfähigen Systemen, Billigprodukten oder Imitaten Qualitätssicherung betreiben zu wollen. Krankenhäuser in Deutschland müssen ohne Frage sparen. Dennoch erscheint gerade in Zeiten, in denen der Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems ein hoher Stellenwert beigemessen wird, kontraproduktiv, bei millionenschweren Budgets Kosten zu Lasten der Qualitätssicherung in der ZSVA einsparen zu wollen. Durch Routineprüfungen in der ZSVA werden die Aufbereitungsprozesse von Medizinprodukten nachweisbar dokumentiert und helfen somit, Patienten vor nosokomialen Infektionen zu schützen. Routineprüfungen mit qualitativ hochwertigen Produkten können eine graduelle Einschätzung der jeweiligen Prozesse ermöglichen und gleichzeitig Hinweise auf Fehlerquellen geben. Des Weiteren sollte Ihnen stets ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Dr. Lenard Müller, Produktmanager BAG Health Care GmbH, Lich


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