Ein Händler bezeichnete das Geschäft als "großartigen Deal, vor allem für die Rhön-Aktionäre". Der Konzern will nämlich in etwa zwei Drittel der Einnahmen an die Aktionäre weitergeben. Aber auch für Fresenius wertet der Börsianer den Kauf positiv. Der Medizinkonzern übernimmt von Rhön 43 Kliniken und 15 medizinische Versorgungszentren für 3,07 Milliarden Euro. Fresenius war 2012 noch mit einer Übernahme-Offerte für den Konkurrenten am Widerstand der Rhön-Aktionäre gescheitert. Die Aufsichtsräte beider Seiten stimmten der Transaktion bereits zu, ein OK der Rhön-Anteilseigner sei hier nicht notwendig.
Analysten raten zum Kauf von Rhön-Aktien
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux stufte Rhön-Klinikum in Reaktion auf den Klinikenverkauf von "Hold" auf "Buy" hoch und hob das Kursziel von 18,80 auf 21,00 Euro an. Die überraschende Milliardenübernahme des Größteils der Kliniken durch Fresnius sei vermutlich die Lösung aller rechtlichen Probleme, schrieb Analyst Oliver Reinberg. Immerhin sei eine Zustimmung der Hauptversammlung nicht mehr nötig. Reinberg räumt dem angekündigten Geschäft auch im Falle rechtlichen Widerstands gute Chancen ein. Für die Rhön-Aktionäre sei der Deal sehr attraktiv.
Kaufpreis relativ hoch
Analyst Georg Remshagen von der Commerzbank wertet die Transaktion ebenfalls "klar positiv für Rhön". Eine außerordentliche Dividende von 13,80 Euro oder 79 Prozent des aktuellen Aktienkurses sei zu erwarten. Für die verbleibende Gruppe strebe Rhön rund 4 Prozent organisches Wachstum und eine EBITDA-Marge von 14 Prozent für 2015 an. Er bewertet die Aktie mit "Buy" und dem Ziel 20,50 Euro. Mit dem Blick auf Fresenius stuft Kollege Oliver Metzger den Kaufpreis als relativ hoch ein. Er bleibt auf "Add" mit dem Ziel 97 Euro.


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